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Von Gabriele Damtew
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Man hörte schon davon: Fußball ist unser Leben

Löwen gegen Zebras – in freier Wildbahn ein ungleicher Kampf, besonders wenn der sogenannte König der Tiere im Rudel jagt. Obschon eher die Löwinnen diesen Job erledigen. Dennoch sollte man die gestreiften Flüchter ob ihrer Schnelligkeit und Herdenintelligenz nie unterschätzen.

Im Drittligafußball gab es vergangenen Sonntag genau diese Konstellation: TSV 1860 München vs. MSV Duisburg, Jäger gegen Gejagte. Zur Vorgeschichte: Aufsteiger Duisburg führte noch ungeschlagen die Tabelle mit 24 Punkten an, während die Löwen, eigentlich angetreten zum Sprung in die zweite Bundesliga, sich mit halbierter Punktzahl auf dem fünfzehnten von zwanzig Plätzen die Wunden leckten. Der Abwärtstrend gab schon vor Wochen Trainer Patrick Glöckner zum Abschuss frei. Doch so recht wollte keiner den neuen Löwenbändiger geben. Denn Anspruch und Wirklichkeit klaffen seit Jahren in München-Giesing so weit auseinander wie die Ränder des Ngorongoro-Kraters. Dann ließ sich schließlich mit Markus Kauczinski ein Mann mit Biss auf das Unterfangen ein. 2015 wurde ebenjener vom DFB zum »Trainer des Jahres« gekürt, als Coach in der zweiten Liga. »Verdamp lang her«, sagt man gnadenlos im Ruhrgebiet, da, wo er herkommt. Zwar war er seit anderthalb Jahren ohne Aufgabe, hatte aber durch die Länderspielpause noch eine Woche Zeit, seine Kenntnisse aufzufrischen. Das Verhältnis zwischen ihm und ­Nochinvestor Hasan Ismaik zu klären, bringt selbst eine KI an ihre Grenzen. Hauptsache, das Gehalt ist gesichert. Dazu wohl noch ein Kasten Löwenbräu. Natürlich nur auf Trainerzeit. Irgendwo muss man ja sparen.

Sportlich ging es auch voll zur Sache. Die Löwen waren aktiv, die Zebras verteidigten. Danach umgekehrt. Dadurch nutzten die Münchner den Raum zum Kontern. Eine vage Taktik war erkennbar, für eine Handschrift ist es noch zu früh. Folgerichtige Führung nach Eckstoß für die Sechziger durch Sigurd Haugen, der die verlängerte Ecke im Tor unterbringt. Die Zebras gelangen gedankenschnell zum Ausgleich, direkt im Gegenzug durch Vorarbeit des jungen Jan-Simon Symalla auf Abwehrspieler Joshua Bitter. Nach der Pause spielten die gestreiften Gäste weiter offensiv, daher ging das Konterrezept von Kauczinski auf. Erneute Führung durch Haugen, und Schluss mit lustig durch Thore Jacobsen zum 3:1. Debüt des Trainers gelungen, die erste Niederlage der Zebras in dieser Saison.

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