Deutsche Kampfjets bei NATO-Atomwaffenübung

Brüssel. Die deutsche Luftwaffe beteiligt sich ab Montag mit mehreren Kampfflugzeugen an dem NATO-Manöver »Steadfast Noon«, bei dem jährlich der Einsatz von Atomwaffen trainiert wird. Wie ein Verantwortlicher im militärischen NATO-Hauptquartier im belgischen Mons sagte, hat die Bundeswehr drei für das Abwerfen von US-Atombomben ausgerüstete Jagdbomber vom Typ »Tornado« sowie vier »Eurofighter« angemeldet.
Insgesamt werden an dem Manöver rund 2.000 Militärs aus 14 Bündnisstaaten mit mehr als 70 Flugzeugen beteiligt sein, wie Chefplaner Daniel Bunch sagte. Dazu gehören neben den deutschen »Tornados« und »Eurofightern« auch F-35 der US Air Force sowie Überwachungs- und Tankflugzeuge. Das Verteidigungsministerium in Berlin bestätigte die deutsche Teilnahme, nannte aber keine Details.
Hauptstützpunkt für die jährliche NATO-Übung ist diesmal die niederländische Luftwaffenbasis Volkel. Weitere Aktivitäten sind im belgischen Kleine-Brogel, im britischen Lakenheath und im dänischen Skrydstrup geplant, wobei die Flugmanöver vor allem über der Nordsee trainiert werden sollen.
Grund dafür, dass die BRD als Land ohne eigene Atomwaffen an der Übung teilnimmt, ist die sogenannte nukleare Teilhabe der NATO. Sie sieht vor, dass in Europa stationierte US-Atomwaffen vom Typ B61 »im Ernstfall« auch von Flugzeugen von bestimmten anderen NATO-Staaten abgeworfen werden. US-Atomwaffen sollen offiziell unbestätigten Angaben zufolge zum Beispiel in Norditalien, in Belgien sowie in den Niederlanden und im rheinland-pfälzischen Büchel lagern. (dpa/jW)
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