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Aus: Ausgabe vom 15.10.2025, Seite 16 / Sport

Debütantenball

Von André Dahlmeyer
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Schon schön: Kap Verde erstmals für die WM-Endrunde qualifiziert

Einen wunderschönen guten Morgen! Es ist vollbracht: Der kleine afrikanische Inselstaat Kap Verde hat sich für die WM in den Staaten qualifiziert. Die Blauen Haie besiegten am Montag im Nationalstadion der Hauptstadt Praia die Auswahl von Eswatini mit 3:0. Sämtliche Treffer fielen in der zweiten Halbzeit und wurden mit dem Fuß aus dem Fünfmeterraum erzielt. Die Jubelszenen im Stadion waren ergreifend. Staatspräsident und Dichter José Maria Pereira Neves bestimmte den Tag des Triumphs ad hoc zum Nationalfeiertag. Der Sieg reichte Kap Verde für die direkte Qualifikation, das Ergebnis der regionalen Potenz Kameruns spielte nun keine Rolle mehr. Die Löwen kickten schließlich im Stade Ahmadou Ahidjo in der Hauptstadt Yaoundé gegen Angola nur 0:0 und belegten mit vier Punkten Rückstand den zweiten Platz der Gruppe, der achtmalige WM-Teilnehmer muss nachsitzen (Playoffs).

Nach zwanzig langen Jahren gibt es nunmehr wieder einen WM-Debütanten aus Afrika und den bis dato, neben Usbekistan und Jordanien, bislang dritten Debütanten der kommenden WM, die hoffentlich bald anfängt, denn die Spannung ist ja schon nicht mehr auszuhalten, verdammter Pfeffer! Die Nationalmannschaft des winzigen atlantischen Archipels (zehn Inseln) gegenüber Senegals Küste ist die des vierzehnten afrikanischen Landes, das beim größten Stelldichein des Weltballtretens Flagge zeigen wird. Seit der WM 2006 in Deutschland debütierte kein Mitgliedsland der Afrikanischen Fußballkonföderation (CAF) mehr bei einem Mundial; damals waren es gleich vier: Ghana, die Elfenbeinküste, Angola und Togo.

Sternchen (weder Stars noch Titel) hat Kap Verde keine, nur ein Team mit Bock. Übungsleiter der Caboverdianos ist der einheimische Pedro Leitão Brito, auch »Bubista« genannt. Normalerweise sind die Trainer in Afrika Europäer: Kamerun trainiert aktuell ein Belgier, Angola ein Portugiese, Eswatini ein Kroate. Bubista ist 55 Jahre alt, war stets im Inland tätig. Ein Mann des Volkes. Als Spieler war er ein gefürchteter Innenverteidiger, schaffte es bis zum spanischen Zweitligisten CD Badajoz, ehe dort Marcelo Tinelli andockte, der Millionär und Schreihals aus dem argentinischen Teevee, der diesen Klub dann auch aus dem Stand an die Wand fuhr.

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