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Aus: Ausgabe vom 15.10.2025, Seite 16 / Sport
Baseball

Volle Kontrolle

MLB Playoffs: Da waren es nur noch vier
Von Bernhard Krebs
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Tommy Edman (r.) von den Los Angeles Dodgers am Schlagmal

Sechs Spiele, sechs Siege, so lautete in der zurückliegenden Saison die makellose Bilanz der Milwaukee Brewers gegen Titelverteidiger Los Angeles Dodgers. Doch am Montag abend (Ortszeit) brachten die Dodgers in der National League Championship Series (NLCS) die Schläger der Brewers im »American Family Field« in Milwaukee weitgehend zum Schweigen. Mit 2:1 gewann der »Goliath« aus L. A., der rund 268,8 Millionen US-Dollar für seinen aktiven 26-Mann-Kader auf den Tisch legt, Spiel eins der Best-of-seven-Serie gegen den »David« aus Milwaukee (rund 87 Millionen US-Dollar). Linkshänder Blake Snell zeigte sich in herausragender Form: Über acht Innings hatte er die volle Kontrolle, ließ nur einen Hit zu und machte zehn Strikeouts – und das gegen Brewers, die in der zurückliegenden Saison mit 20,3 Prozent die viertwenigsten Strikeouts hinnehmen mussten.

Spielentscheidend war ein Solo-Homerun von Freddie Freeman – MVP der World Series 2024 – im sechsten Inning sowie ein One-Run-Walk zum 2:0 im neunten Inning. Die Brewers antworteten zwar noch mit einem Run von Isaac Collins, konnten die Partie aber nicht mehr drehen. Spiel zwei der Serie wurde am Dienstag (nach Redaktionsschluss) am selben Ort ausgetragen. Qualifiziert für die NLCS hatten sich die Brewers gegen die Chicago Cubs, die sie in der »Division Series« mit 3:2-Spielen besiegen konnten. Nach einer 2:0-Führung in den beiden Heimspielen lieferten sich die beiden Dauerrivalen ein umkämpftes Spiel drei in Chicago, das 4:3 an die Cubs ging. Spiel vier schenkten die Brewers 6:0 ab. Am Samstag abend kam es dann in Milwaukee zum entscheidenden Spiel fünf, das die Brewers mit drei Solo-Homeruns von William Contreras, Andrew Vaughn und Brice Turang mit 3:1 für sich entscheiden konnten. Gewonnen wurde die Partie aber zweifelsohne vom »Bullpen« der Brewers. Teammanager Pat Murphy setzte von Beginn an auf seine Einwechselwerfer – und die lieferten beeindruckend ab. Trevor Megill, Rookie Jacob Misiorowski – der mit einem 167 Kilometer pro Stunde schnellen Fastball einen der härtesten der Liga wirft –, Aaron Ashby, Chad Patrick und Abner Uribe ließen lediglich einen Run zu und katapultierten die Brewers in ihre erste NLCS seit 2018.

Gegner heute wie damals sind die Los Angeles Dodgers, die die Philadelphia Phillies in der Division Series mit drei zu eins Spielen schlagen konnten. Das Aus für die Phillies ist gleichbedeutend mit dem Ausscheiden von Outfielder Max Kepler aus Berlin. Der Playoff-Schlagschnitt von 16,7 Prozent des derzeit einzigen Deutschen in der MLB klingt schlechter, als er letztlich war. Zwar erzielte der 32jährige nur zwei Hits in zwölf »At bats«, allerdings waren das ein Double und ein Triple. Zudem konnte Kepler drei Walks ziehen, eine Base stehlen und drei Runs aufs Punktbrett laufen. Derweil steht es in der American League Championship Series (ALCS) zwischen dem einzigen kanadischen MLB-Klub und Champion von 1992 und 1993, den Toronto Blue Jays, und den Seattle Mariners überraschend 0:2. Spiel zwei am Montag abend geriet dabei zu einem 10:3-Schlachtfest für die Mariners, die seit Gründung 1977 noch nie in einer World Series standen. Gleich im ersten Inning gab der in der Division Series gegen die New York Yankees so überragende Rookie/Pitcher der Blue Jays, Trey Yesavage, einen Three-Run-Homerun an Julio Rodríguez ab. Den Rückstand egalisierten die Blue Jays binnen zwei Innings, hatten der folgenden Barrage an Hits und Runs der Mariners aber nichts entgegenzusetzen.

Spiel eins am Sonntag war da spannender: Einen frühen 1:0-Rückstand nach Solo-Homerun von George Springer gegen Mariners-Starter Bryce Miller egalisierte Cal Raleigh im sechsten Inning mit einer »Solo-Bomb«. Raleigh ist derzeit einer der gefährlichsten Power-Hitter im Baseball und stellte in der abgelaufenen Saison mit 60 Home-runs einen neuen Rekord für Catcher auf. George Polanco drehte den Spielstand im sechsten dann noch mit einem One-Run-Single auf 2:1, ehe er im achten Inning mit einem neuerlichen One-Run-Single den 3:1-Endstand für die Mariners herstellte. Die Serie wird am Mittwoch in Seattle fortgesetzt.

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