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Aus: Ausgabe vom 14.10.2025, Seite 8 / Ansichten

Meister Prepper des Tages: Alexander Dobrindt

Von Nick Brauns
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Bundesinnenminister Alexander Dobrindt

Wie viele Liter Trinkwasser haben Sie für gewöhnlich in Ihrem Keller gelagert? 20 Liter pro Person im Haushalt sollten es schon sein. Und genügend Dosen Ravioli sollten dort auch gebunkert werden, die Sie dann auf dem Stövchen mit Teelicht aufwärmen können. Vorausgesetzt, Sie haben überhaupt einen Keller. Der kann Ihnen dann auch Schutz beim Austritt radioaktiver Stoffe oder vor umherfliegenden Trümmern bieten. Ratschläge dieser Art finden sich in der vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe – laut Eigendarstellung »Ihr verlässlicher Partner für Notfallvorsorge und Selbstschutz« – neu veröffentlichten Broschüre.

Zuletzt war der »Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen« 2019 erschienen – genannt wurden etwa Stromausfälle, schwere Stürme oder Überflutungen nach Starkregen. Die Neuauflage trägt den Titel »Vorsorgen für Krisen und Katastrophen«, denn »selbst ein Krieg scheint nicht mehr so ausgeschlossen zu sein wie noch vor einigen Jahren«. Entsprechend wird im neuen Kapitel zum Schutz vor Explosionen in Klammern vermerkt, »das gilt auch bei Luftangriffen«. Gewarnt wird vor Cyberattacken, Sabotage und Desinformation.

Zehn Milliarden Euro sollen bis 2029 – in dem Jahr will der Russe bekanntlich durchs Brandenburger Tor marschieren, und unser Land muss kriegstüchtig sein – in die Modernisierung des Bevölkerungsschutzes fließen. »Vorsorge betrifft aber jeden einzelnen zu Hause: Kluge Vorbereitung kann Leben retten«, erklärte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt zur Vorstellung des Bundesprepperratgebers.

Recht hat der CSU-Politiker. Die beste Vorsorge besteht darin, jetzt den Kriegstreibern in den Arm zu fallen, um den großen Krieg noch zu verhindern. Darum: Nein zu Aufrüstung, Wehrpflicht und medialer Mobilmachung. Das kann Leben retten.

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