Gaza-Flottille: Thunberg und andere Besatzungsmitglieder nach Athen abgeschoben

Athen. Rund 160 der 400 Besatzungsmitglieder der palästinasolidarischen Gaza-Flottille sind am Montag nachmittag auf dem Flughafen der griechischen Hauptstadt Athen gelandet, darunter auch die schwedische Aktivistin Greta Thunberg. Der Flug sei in Abstimmung mit Israel organisiert worden, teilte das griechische Außenministerium mit. Unter den Passagieren waren demnach Menschen aus 15 europäischen Ländern, darunter auch 27 griechische Staatsbürger, die an der »Global Sumud Flotilla« teilgenommen hatten und Hilfsgüter in den Gazastreifen liefern wollten. Ein Statement von Thunberg nach ihrer Ankunft ging in Sprechchören unter, wie der Sender ERTnews berichtete. »Es ist bösartig, Millionen Menschen verhungern zu lassen«, sagte die Schwedin, bevor der Rest ihrer Ansprache von den Rufen übertönt wurde.
Die schwedische Zeitung Aftonbladet zitierte Thunberg mit den Worten: »Lasst es mich sehr deutlich sagen, das ist ein Völkermord, der da vor sich geht. Vor unseren Augen. Ein livegestreamter Völkermord auf unseren Telefonen. Niemand in der Zukunft wird sagen können, dass wir es nicht gewusst haben.« Sie könne sehr lange darüber reden, wie schlecht die Beteiligten der Flottille im Gefängnis behandelt worden seien, aber das sei nicht der Punkt, sagte Thunberg demnach.
Die Aktivisten, die mit einer Flotte privater Segel- und Motorboote Hilfslieferungen in den Gazastreifen bringen wollten, waren von Israel abgefangen und festgesetzt worden. Es gibt zahlreiche Vorwürfe von Organisatoren und Teilnehmern an die israelischen Behörden, wonach die Festgenommenen körperlich und psychisch misshandelt und gedemütigt worden seien. Das israelische Außenministerium wies die Aussagen als »dreiste Lügen« zurück. (dpa/jW)
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