Finanzmittel gekürzt: UNHCR baut rund 5.000 Stellen ab

Genf. Wegen drastisch gesunkener Finanzierungszusagen hat das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR dieses Jahr weltweit fast 5.000 Mitarbeiter abgebaut. Damit habe ein Viertel des gesamten Personals seine Arbeitsplätze verloren, sagte UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi am Montag in Genf. Er kündigte weitere Personalkürzungen an. Die Maßnahmen entsprechen der finanziellen Lage des UNHCR. Zum Jahresende würden der Hilfsorganisation geschätzte 3,9 Milliarden Dollar (3,3 Milliarden Euro) zur Verfügung stehen - etwa ein Viertel weniger als im Vorjahr, sagte Grandi in der jährlichen Sitzung des UNHCR-Exekutivkomitees.
Deshalb seien auch bereits verschiedene UNHCR-Aktivitäten gestoppt worden - darunter Programme für Folteropfer. Schulen seien geschlossen, Lebensmittel- und Finanzhilfen für Geflüchtete gekürzt worden. Der Hochkommissar sprach die deutlichen Kürzungen von US-Hilfsgeldern, die auch das UNHCR stark treffen, nicht direkt an. Stattdessen kritisierte er, dass die aktuelle Abschiebepraxis in den Vereinigten Staaten und die politischen Asyldebatten in Europa teilweise nicht mit geltendem internationalem Recht vereinbar seien. Grandi wies darauf hin, dass die meisten der 122 Millionen Geflüchteten und Vertriebenen nicht in Nordamerika oder Europa Zuflucht gefunden hätten, sondern in ärmeren Ländern. (dpa/jW)
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