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Aus: Ausgabe vom 10.10.2025, Seite 15 / Feminismus

Studie: Risiko für Depressionen höher

Sydney. Frauen haben einer aktuellen Studie zufolge ein genetisch bedingt höheres Risiko, an einer klinischen Depression zu erkranken als Männer. Wie Forscher des australischen Berghofer-Instituts für Medizinforschung am Mittwoch in der Zeitschrift Nature Communications berichteten, weisen depressive Frauen fast doppelt so viele mit Depressionen in Zusammenhang stehende genetische »Marker« auf wie erkrankte Männer. Für die Studie wurde die DNA von fast 200.000 an Depressionen erkrankten Menschen untersucht, womit es sich um eine der bisher größten Studien zum Thema handelt. Bekannt ist bereits seit langem, dass Depressionen bei Frauen häufiger auftreten als bei Männern.

Allerdings basiere ein Großteil der bislang zu Depressionen unternommenen Forschung hauptsächlich auf männlichen Probanden, womit auch die bislang entwickelten Medikamente gegen Depressionen stärker auf Männer ausgerichtet seien. Durch die neuen Erkenntnisse über geschlechterübergreifende Faktoren, die zu Depressionen beitragen, sowie Faktoren, die sich bei Männern und Frauen unterscheiden, sei eine individuellere Behandlung möglich. Klinische Depressionen und schwere depressive Störungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden weltweit mehr als 300 Millionen Menschen an einer depressiven Erkrankung. (AFP/jW)

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