Kinder, Küche, Kirche
Von André Dahlmeyer
Einen wunderschönen guten Morgen! Seit dem 2. Oktober findet in Argentinien die 17. Copa Libertadores der Frauen statt. Titelverteidigerin ist Corinthians Paulista. Gespielt wird bis zum 18. Oktober im Estadio Florencio Sola in Banfield sowie im Estadio Nuevo Francisco Urbano in Morón (beide Stadien haben eine Kapazität von jeweils über 30.000 Zuschauern). Neben den zehn Meisterinnen der der Conmebol angeschlossenen Föderationen nehmen außerdem die Titelverteidigerinnen teil, ein zweites Team des Veranstalters sowie je ein weiteres Team der vier besten Nationen im historischen Ranking. Das sind aktuell Brasilien, Chile, Kolumbien und Paraguay. Damit sind drei der 16 Teams brasilianisch.
Am Donnerstag geht die Gruppenphase zu Ende, am Freitag starten die Viertelfinals. An diesem Mittwoch werden die Gruppen A und B beendet. Da das bolivianische Team von Always Ready aus El Alto (Vor- bzw. Überort von La Paz) bislang durch ein 0:7 gegen Santa Fe (Bogotá) und ein 0:11 gegen SC Corinthians glänzte, muss Santa Fe heute im Stadion von Banfield so oder so gegen Corinthians gewinnen, um noch weiterzukommen. Die Titelverteidigerinnen wären in diesem Fall ausgeschieden. In der Gruppe B hatte Boca Juniors zum Auftakt gegen Alianza Lima nur genullnummert. Gegen Adiffem (Academia Integral de Fútbol Femenino) wurde es besser. Das Team aus Montalbán (Caracas), Venezuela, gibt es erst seit Januar 2021, dennoch hat es bereits die letzten beiden Meisterschaften der Liga Futvefem gewonnen. Gegründet haben das Projekt Freddy Da Rocha und María Gisela Núñez während der Covid-19-Pandemie, als Da Rocha auffiel, dass die Fußballschulen in Venezuela das Training wieder aufnahmen – jedoch nur für die Jungs. Frauen und Mädchen mussten zu Hause bleiben und sollten sich den ihnen unterstellten K(inder)–K(üche)–K(irche) widmen. Rochas Tochter kickte, seit sie sechs war. Nun war sie zwölf und durfte nicht mehr. Zustände wie im Nachkriegswesten, als Frauenfußball lange Zeit vom DFB verboten worden war.
Boca Juniors dominierte das Spiel nach Belieben. Die »Blaublütigen« spielten ganz in Lila und waren chancenlos. Schon nach 17 Minuten gelang Carolina Troncosa nach Vorarbeit von Agostina Arias das 1:0. Sie vernaschte die Torfrau mit einem Schlenzer. Kurz zuvor hatte Cruz bereits einen Ball per Distanzschuss an die Latte geknallt. Zehn Minuten vor Schluss erhöhte Lola Ruffini mit einem Distanzschuss von der Strafraumgrenze und unter die Latte auf 2:0 für die Gladiadoras. Hätten Kishi Núñez oder Brisa Priori mehr Zielwässerchen intus gehabt, wäre das Ergebnis deutlich höher ausgefallen. An diesem Mittwoch kicken die Xeneizes gegen Ferroviária aus Araraquara (Bundesstaat São Paulo), die Libertadores-Gewinnerinnen von 2015. Ein Punkt reicht zum Weiterkommen, mit einem Dreier gewinnt Boca die Gruppe. Eine Niederlage könnte ins Auge gehen.
Gruppe C wird von Colo-Colo aus Santiago de Chile dominiert, das 2:0 gegen Olimpia (Asunción) und 1:0 gegen den FC São Paulo gewann. Alle Treffer notierte die 22jährige für Chile spielende Kolumbianerin Mary Valencia. In der Gruppe ist noch alles offen, da San Lorenzo de Almagro nach der Auftaktniederlage gegen São Paulo (0:2) das Team von Olimpia mit einem Treffer der Japanerin Ichika Egashira in der Nachspielzeit doch noch mit 1:0 besiegt hatte.
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