Verhandlungen in Ägypten
Von Ina Sembdner
Während Palästinenser hoffen, dass ein US-Plan zur Beendigung des Krieges ihr Leiden bald lindern könnte, setzt Israel seine Bombardements des Gazastreifens unvermindert fort. Lokale Gesundheitsbehörden gaben an, dass am Sonntag mindestens 16 Menschen durch israelische Angriffe getötet wurden, darunter vier Menschen, die im Süden des Gebiets Hilfe suchten, und fünf Menschen, die bei einem Luftangriff in Gaza-Stadt ums Leben kamen.
Nach der Vorstellung des Plans hatte US-Präsident Donald Trump am Freitag erklärt, er glaube, die Hamas habe gezeigt, dass sie »bereit für einen dauerhaften Frieden« sei. Die Regierung von Benjamin Netanjahu forderte er auf, die Luftangriffe auf den Gazastreifen einzustellen. Am Sonnabend schrieb er auf seiner Plattform »Truth Social«, dass Israel einer »vorläufigen Rückzugslinie« innerhalb des Gazastreifens zugestimmt habe und dass »die Waffenruhe sofort in Kraft treten wird, sobald die Hamas dies bestätigt«.
Die palästinensische Organisation hatte dem 20-Punkte-Plan am Freitag teilweise zugestimmt und dabei insbesondere eine Freilassung der israelischen Geiseln zugesagt, die sich noch in ihrer Gewalt befinden. Dahingehend sei sie zu sofortigen indirekten Verhandlungen bereit. Andere Fragen im Zusammenhang mit der Zukunft des Gazastreifens sollten »im Rahmen eines umfassenden palästinensischen nationalen Rahmens diskutiert werden, an dem die Hamas beteiligt sein und zu dem sie mit voller Verantwortung beitragen wird«, hieß es in der Erklärung.
Das ägyptische Außenministerium in Kairo teilte mit, das Land werde Vertreter Israels und der Hamas an diesem Montag zu Gesprächen über den Austausch der israelischen Geiseln im Gazastreifen mit palästinensischen Gefangenen empfangen. Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) beriet dazu am Sonntag mit seinem katarischen Amtskollegen Mohammed bin Abd Al-Rahman Al Thani. Katar gilt als zentraler Vermittler zwischen Israel und den Palästinensern. Beide Seiten – Hamas und Israel – erklärten ebenfalls, Delegationen nach Ägypten zu entsenden.
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