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Aus: Ausgabe vom 04.10.2025, Seite 8 (Beilage) / Wochenendbeilage

Maronen-Risotto

Von Maxi Wunder

»Den Herrschenden in die Arme fallen« war Sahra Wagenknechts Idee auf der Berliner Friedensdemo am 13. September gegen Krieg und Völkermord. »Ist das nicht genau das, was man nicht möchte?« fragt Udo am Frühstückstisch. Aber wir sind ja selbst überfragt, was schnelle Lösungen betrifft. »Wir könnten Vorschläge machen«, findet Udo. »Wie Brecht. Ich zum Beispiel schlage einen Gesetzentwurf vor, nach dem jeder Rüstungsaktionär mit Erwerb des Wertpapiers eine Selbstverpflichtung unterschreiben muss, an der Front zu kämpfen. In der Ukraine, in Gaza, Ruanda … darf er sich aussuchen. Sobald seine Aktien Gewinn machen, wird er in einen Krieg seiner Wahl chauffiert.«

»Und jeder, der Atomkraft anbietet oder nutzt, verpflichtet sich, abgebrannte Brennstäbe in seinem Wohnzimmerschrank endzulagern«, fällt mir zu den neuen Atomstromdebatten ein. »Ich hab’ auch noch einen!« ergänzt Rossi: »Die Stumpfsinnigen, die den angeblich zu teuren Sozialstaat verschlanken wollen, sollten ihr Vermögen einem Superreichen schenken müssen und von diesem im Gegenzug 400 Euro monatlich zum leben bekommen. Und zwar unter strengsten Auflagen«. – »Welche?« – »Sie müssten jeden Morgen bei jedem Wetter um Punkt sieben Gassi gehen!« schimpft sie. Roswitha hat noch nie einen Hehl aus ihrer Unlust gemacht, den Hund auszuführen. »Erfrieren werde ich!« Sie schnappt sich die Leine. Molotow folgt ihr unerschrocken.

Kalter Hund

200 g Zartbitter- und 100 g Vollmilchschokolade mit rund 150 g Kokosfett in einem Wasserbad schmelzen. Sobald alles flüssig ist, 80 g Puderzucker, ein Päckchen Vanillezucker und 100 ml Sahne unterrühren, bis eine glatte Masse entsteht. Eine Kastenform mit Backpapier auslegen. Auf den Boden eine dünne Schicht der Schokoladencreme geben. Darauf dicht an dicht eine Lage Butterkekse drapieren. Wieder eine Schicht Schokolade, darauf wieder Kekse. Den Abschluss bildet Schokolade. Die Form für mindestens vier bis fünf Stunden, besser über Nacht, in den Kühlschrank stellen, bis der Kuchen fest geworden ist. Mit einem scharfen, vorher kurz in heißes Wasser getauchten Messer anschneiden.

Müsste, könnte, sollte – Frustabbau dank Konjunktiv. »Jeder, der gegen Migranten wettert, müsste seinen nächsten Urlaub in einem Flüchtlingslager in Libyen verbringen«, findet Udo. »Und bekennende Fleischesser sollten ein Praktikum in einem rumänischen Schlachthof machen«, schlage ich vor. Und statt obigem Süßkram könnte man:

Maronen-Risotto

Eine Schalotte feinhacken und in etwas Olivenöl glasig andünsten. 200 g Risottoreis dazugeben und rühren, bis die Körner leicht transparent sind. Mit 100 ml Weißwein ablöschen und Alkohol verdampfen lassen. Immer wieder etwas heiße Gemüsebrühe angießen und rühren, bis der Reis die Flüssigkeit aufgenommen hat. Das dauert. Nach ca. 15 Minuten 150 g vorgegarte und grob gehackte Maronen sowie zwei Zweige frischen Thymian dazugeben und weiterkochen. Am Ende einen Esslöffel Butter und frisch geriebenen Parmesan unterrühren, so dass das Risotto cremig wird. Mit Salz, Pfeffer und etwas Zitronenabrieb abschmecken.

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