Es geht voran
Von André Dahlmeyer
Einen wunderschönen guten Morgen! Am vorletzten Spieltag der Primera Nacional, der zweiten Liga Argentiniens, kam es am Wochenende zu Vorentscheidungen. Die Besonderheit der Unterklasse: Sie wird in zwei 18er-Gruppen ausgetragen und im Gegensatz zur ersten Liga, der Primera División, gibt es auch Rückspiele.
Der Club Social y Deportivo Madryn aus der Provinz Chubut (Patagonien) traf im eigenen Estadio Abel Sastre auf Arsenal de Sarandí (Avellaneda), den Klub des Grondona-Klans aus dem südlichen Conurbano von Buenos Aires. Für beide Vereine ging es um alles. Am Ende besiegten die Chubutenses den Gewinner der Copa Sudamericana 2007 und Meister des Torneo Clausura 2012 mit 2:1 und schickten »die vom Viadukt« damit nach 33 Jahren wieder in die gruselige Primera B Metropolitana, eine der dritten Ligen des Silberlands. Als »Arse« vor zwei Jahren zum zweiten Mal aus der ersten Liga abgestiegen war, hatte ich dem Klub an dieser Stelle einen Durchmarsch in die untersten Ligen bis zur Selbstauflösung prophezeit. Nun, es geht voran.
Deportivo Madryn indes stieg erst vor zwei Jahren erstmals in die zweite Liga auf. Den Finalsieg des Torneo Federal A – 1:0 gegen Racing de Córdoba – hatte der Aurinegro (Goldschwarze) ausgerechnet an neutralem Ort, im Stadion von Arsenal, errungen. Die Treffer gegen Arsenal erzielten Nicolás Mana mittels Abstauber nach Tormann-Patzer und Diego Crego. Auf der anderen Seite versenkte Tomás González ein Carambolagetor: zweimal Innenpfosten, dann war die Kugel drin. Mit dem Resultat hat Deportivo Madryn die Zone A gewonnen und sich mit einer historischen Kampagne für den patagonischen Fußball frühzeitig für das Finale um den ersten Aufstiegsplatz in die Primera División qualifiziert.
Das Team des Atlantikbadeorts, der im Winter Walbeobachter anlockt, wird von Leandro Gracián dirigiert, der einer der letzten großen »Zehner« des silberländischen Balltretens ist. Es hat vor dem letzten Aufstiegsfeiermatch beim »Tricolor« Club Atlético Colegiales in Munro, Gran Buenos Aires, bereits fünf Punkte mehr auf dem Konto als der engste Verfolger Atlanta aus der Hauptstadt, der gegen Gimnasia y Tiro de Salta nur 2:2 kickte. Vergangene Saison verpasste Deportivo Madryn das Aufstiegsfinale am Ende nur um zwei Tore, jetzt sind sie reif, es zu gewinnen.
In der Zone B versäumte Gimnasia y Esgrima (Mendoza) das Einlösen des Finaltickets. Bis zur 70. Minute führten die Wölfe auswärts bei den Chacarita Juniors. Doch dann glich der auch Funebrero (Bestatter) genannte noch aus und erkickte sich damit die letzte Chance, noch unter die ersten acht dieser Gruppe zu kommen. Mit denen der anderen Gruppe werden sie also um den zweiten Aufstiegsplatz rangeln dürfen. Für die Mendocinos (zwei Zähler Vorsprung) gilt es nun, sich die Verfolger Estudiantes de Caseros, Deportivo Morón – beide aus der Provinz Buenos Aires – sowie Estudiantes de Río Cuarto, den Klub, der Pablo Aimar ausbildete, vom Nacken zu halten.
Den Klassenerhalt sichern konnte sich der CA Güemes aus Santiago del Estero, der ärmsten Provinz des Landes. Gegen den »grünen Donner« San Miguel gewann die Mannschaft mit 1:0. Schon länger abgestiegen sind Defensores Unidos (Zárate) sowie Talleres de Escalada (Lanús). Der letzte Absteiger in die dritte Liga wird am Sonnabend ermittelt. Wird es Alvarado, das Stierchen aus Mar del Plata, oder doch der Hauptstadtklub Almagro, der mit zwei Zählern Vorteil Güemes empfängt?
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