Nachschlag: Zuviel des Guten

Sehr notwendig von Regisseur Mark Schlichter, sich dem Thema Alkoholsucht anzunehmen. Und: Die beliebteste Droge der Deutschen zieht auch die Einschaltquote nach oben, mehr als drei Millionen Menschen haben das Trinkerdrama im ZDF gesehen. Wichtig, die gesellschaftliche Zerstörungskraft auf die Tagesordnung zu setzen. Doch Schlichter hat sich etwas zuviel vorgenommen. In 90 Minuten funktioniert es nicht, alles in Einklang zu bringen: den Reiz des Trinkens, die enthemmende Wirkung, Gewalt, Absturz, alltägliche Verfügbarkeit, Überwindung zur Therapie und dann noch den Reibach, den die Industrie mit Alkohol macht. Schließlich wird das journalistische Milieu – übrigens im originalen Taz-Verlagshaus – völlig unrealistisch abgebildet, da hätte etwas Vor-Ort-Recherche gutgetan. Ein paar weniger Abzweige, dafür mehr Ruhe in der Entwicklung der Charaktere – und schon wäre das Ganze mit den überzeugenden Schauspielerinnen Friederike Becht und Anne Ratte-Polle weitaus fesselnder abgelaufen. (mme)
Tageszeitung junge Welt am Kiosk
Die besonderen Berichterstattung der Tageszeitung junge Welt ist immer wieder interessant und von hohem Nutzwert für ihre Leserinnen und Leser. Eine gesicherte Verbreitung wollen wir so gut es geht gewährleisten: Digital, aber auch gedruckt. Deswegen liegt in vielen tausend Einzelhandelsgeschäften die Zeitung aus. Überzeugen Sie sich einmal von der Qualität der Printausgabe.
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Feuilleton
-
Rotlicht: Pöbel
vom 01.10.2025 -
Vorschlag
vom 01.10.2025 -
Sonst hilft dir der Videorudi
vom 01.10.2025 -
Pludra, Busch, Meyerfeldt
vom 01.10.2025 -
Der Kampf wird härter
vom 01.10.2025 -
Überaus malerisch: Japanisch
vom 01.10.2025