Die Differenz
Von Ken Merten
Richtig gut geschlafen hatten vorher nicht alle im Alfred-Kunze-Sportpark. Zumindest nicht unter jenen, die es auch mit der Männerabteilung von Chemie Leipzig halten. Denn die fraßen in der dritten Minute der Nachspielzeit am Sonnabend das 0:1 (0:0) in Luckenwalde und bleiben damit mit nur vier Punkten Vorletzter der Regionalliga Nordost. Tags darauf ging es dann für die Chemikerinnen gegen Carl Zeiss Jena um den Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals. Die Leipziger Landesligistinnen hatten sich Mitte August durch ein 3:2 (1:2) gegen Oberligist FC Freiburg St. Georgen für die erste Hauptrunde qualifiziert. Mit den Jenaerinnen kam als Bundesligist ein so attraktiver wie übermächtiger Gegner ins Leutzscher Holz, der vor einer Woche erst den amtierenden Meisterinnen vom FC Bayern in München einen Punkt abluchsen konnte.
Die Chemikerinnen traten couragiert auf: Vor 1.164 Zuschauern verteidigten sie konsequent und weitgehend fair. Jena tappte Mal zu Mal in die Abseitsfalle oder scheiterte an einer phantastisch aufgelegten Lina Bredereck im Tor der BSG. In der 29. Spielminute klingelte es dann doch: Stürmerin Isabella Jaron drosch einen Freistoß direkt in den Kasten. Die Chemikerinnen wurden offensiv mutiger, aber blieben wenig torgefährlich. Die australische U23-Nationalspielerin Anna Margraf schoss in der 40. Minute das 0:2.
In Hälfte zwei wurde die Differenz zwischen Viertligisten und Profis deutlicher: Der FCC verbiss sich über lange Spielphasen in der Hälfte der Chemikerinnen. Erst traf die aus gutem Fußballhause stammende Felicia Sträßer (50. Spielminute), dann nickte Elena Mühlemann ein (69.), ehe Noemi Gentile in der 74. Minute zum 0:5-Endstand einschob.
Und sonst so? Überraschungen blieben in der ersten Runde weitgehend aus: Einzig Zweitligist Ingolstadt konnte sich als Heimteam durchsetzen. Nach Elferschießen hieß es 4:2 gegen Bundesligaaufsteiger Nürnberg. Montag abend (nach Redaktionsschluss) müssen die Titelverteidigerinnen des FC Bayern in Dortmund ran. Wenn schon zwischen den Herren beider Vereine eine Leistungslücke klafft – die BVB-Frauen kicken in der Regionalliga.
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