Lufhansa streicht 4.000 Jobs
Von Susanne Knütter
Lufthansa »will endlich mehr verdienen«; »mit weniger Personal zu höheren Gewinnen.« Mit diesen Schlagzeilen meldeten die Agenturen die Neuigkeiten zum Stellenabbau bei Europas größtem Luftfahrtkonzern. Der Konzern will in den kommenden Jahren rund 4.000 Jobs in seinen Verwaltungseinheiten streichen. Dafür sollen die zahlreichen Fluggesellschaften der Gruppe organisatorisch enger zusammengefasst werden, wie das Unternehmen am Montag in München mitteilte. Der Vorstand um Lufthansa-Chef Carsten Spohr konkretisierte damit unbestätigte Berichte aus der Vorwoche.
Vertrieb, Netzwerkplanung und weitere Funktionen werden künftig von zentralen Einheiten gesteuert, die nicht zwingend am Konzernsitz in Frankfurt am Main agieren müssen. Tatsächlich plant Lufthansa die Verlegung von 1.500 Vollzeitstellen an andere internationale Standorte der Gruppe. In der Frankfurter Zentrale dürften daher überproportional Jobs abgebaut werden.
Gewinnziel ist künftig acht bis zehn Prozent. Bislang galt die Zielmarke von acht Prozent. Im vergangenen Jahr erreichte der gesamte Konzern 4,4 Prozent. In jedem Fall gilt: Die Aktionäre könnten weiterhin mit einer Dividende in Höhe von 20 bis 40 Prozent des Konzerngewinns rechnen.
Nun ist die Senkung von Verwaltungskosten nicht gleichbedeutend mit neuen Gewinnen. Die ergeben sich vor allem aus mehr unbezahlter Arbeit. Entsprechend erwartet das Management weitere Kostenvorteile von der Verlagerung von Jets in Flugbetriebe mit geringeren Personalkosten – etwa Billigtöchter wie Discover und City Airlines, die Lufthansa zufolge 40 Prozent geringere Crewkosten vorweisen können. Dagegen gibt es schon länger Widerstand der Pilotenvereinigung Cockpit. Auch die Gewerkschaft Verdi warnt vor weiteren Maßnahmen zur Personalkostenabsenkung.
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