Lüge Israels aufgedeckt
Von Karin Leukefeld
Am 25. August beschossen Panzer der israelischen Armee das Dach des Nasser-Krankenhauses in Khan Junis im Süden des Gazastreifens. Ein zweites Bombardement traf die Treppe, auf der eine Gruppe von Rettungssanitätern und Helfern versuchte, die Toten und Verletzten des ersten Angriffs abzutransportieren. Insgesamt wurden 22 Menschen getötet, darunter fünf Journalisten, die für Reuters, Associated Press, Al-Dschasira und andere Medien gearbeitet hatten. Vom israelischen Militär hieß es, der Angriff habe einer »Hamas-Kamera« gegolten. Sie sei benutzt worden, um die Armee zu beobachten und Angriffe vorzubereiten.
Die Nachrichtenagentur Reuters, deren Kameramann Hussam Al-Masri bei dem ersten Angriff getötet wurde, hat jetzt eine ausführliche Dokumentation vorgelegt, die nachweist, dass die angebliche »Hamas-Kamera« tatsächlich zu Reuters gehörte. Masri hatte seine Kamera seit Mai auf dem Dach des Krankenhauses installiert und die Agentur mit seinen Aufnahmen auch live versorgt. Um sie vor Hitze und Staub zu schützen, hatte er seinen Gebetsteppich über die Kamera gehängt. Bei dem Angriff sandte Masri gerade Liveaufnahmen, die dann stoppten. Das offene Treppenhaus, das an der Außenwand der Klinik hinauf zum Dach führt, war für Journalisten zu einer Art Büro geworden. Von dort oben konnte fotografiert und gefilmt werden, es gab Strom und eine Internetverbindung, um Berichte zu schreiben und zu übermitteln.
Die israelische Armee erklärte nach Sichtung des von Reuters vorgelegten Materials, dass der Angriff ohne Freigabe durch übergeordnete Stellen erfolgt sei. Wer den Angriff genehmigt habe, blieb offen. Auch die Frage, warum nur neun Minuten nach dem ersten tödlichen Angriff auch noch die Treppe bombardiert wurde, über die Tote und Verletzte heruntergebracht werden sollten, ist unbeantwortet. Seit dem 7. Oktober 2023 wurden durch Angriffe der israelischen Armee unterschiedlichen Quellen zufolge bis zu 240 Journalisten getötet.
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