»Denkmals-Charakter«: Endgültige Gestaltung von Helmut Kohls Grab nach acht Jahren begonnen

Speyer. Am Grab des 2017 verstorbenen ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl im pfälzischen Speyer haben die Arbeiten zur endgültigen Gestaltung begonnen. Das ist einem Schild an der letzten Ruhestätte des CDU-Politikers zu entnehmen. »Hier entsteht ein Grabmal. Aufgrund der Umgestaltung kann das Grab in dieser Zeit nicht besucht werden«, steht an einem Sichtschutz, der das Grabgelände im Adenauerpark seit Montag umfasst. Man bitte »um Verständnis und für die Arbeit um Respekt und Geduld«.
Kohls Witwe Maike Kohl-Richter bestätigte gegenüber dpa am Rande der Arbeiten im Park, dass die endgültige Gestaltung begonnen habe und im Oktober fertiggestellt sein soll. Ein konkretes Datum wolle sie nicht nennen, das sei auch mit Blick auf das Wetter unseriös. Zur Neugestaltung sagte sie: »Für mich war immer klar, dass das Grab meines Mannes letztlich Denkmals-Charakter haben muss und dabei so schlicht wie würdig sein muss. Genau das bauen wir hier jetzt. Ich habe lange nachgedacht, was meinem Mann gerecht wird. Es war ein intensiver Reifeprozess. Ich bin sicher, dieses Grabdenkmal würde ihn freuen, und das ist für mich das Entscheidende.«
Kohl war am 16. Juni 2017 in seinem Wohnhaus in Ludwigshafen gestorben und am 1. Juli 2017 in Speyer beigesetzt worden. Das »unfertige« und eingezäunte Grab hat immer wieder für Diskussionen und Kritik gesorgt – insbesondere auch bei Kohls Nachkommen aus der Ehe mit seiner ersten Ehefrau Hannelore. 2022 hatte die Stadt eine auf Veranlassung von Kohl-Richter angebrachte Videokamera demontiert und die Kohl-Witwe zur »zeitnahen Herstellung des finalen Grabzustandes« aufgefordert. (dpa/jW)
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