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Aus: Ausgabe vom 27.09.2025, Seite 15 / Geschichte
Chronik

Anno… 40. Woche

1910, 5. Oktober: Beginn der bürgerlich-demokratischen Revolution gegen die Diktatur General Porfirio Díaz’ in Mexiko. Als Díaz, der die Interessen von Großgrundbesitzern, Industriellen und des Militärs vertritt, versucht, sich durch eine inszenierte Wahl an der Macht zu halten, formiert sich eine breite Oppositionsbewegung mit dem Liberalen Francisco Ignacio Madero an der Spitze. Im Zuge der Revolution, die ihre Massenbasis in der von Pancho Villa und Emiliano Zapata geleiteten Bauern- und Partisanenbewegung hat, wird Díaz gestürzt. Er flieht ins Exil nach Paris.

1945, 3.–8. Oktober: In Paris findet der Gründungskongress des Weltgewerkschaftsbundes unter Teilnahme der Delegierten von 65 Gewerkschaftsverbänden aus 56 Ländern (einschließlich von US-amerikanischen, britischen und sowjetischen Gewerkschaften) statt. Die bis 1991 eng mit dem sozialistischen Weltlager verbundene Organisation vertritt heute mehr als 100 Millionen Mitglieder.

1950, 4.9. Oktober: Im Kloster Himmerod in der Eifel treffen sich 15 ehemalige Offiziere der faschistischen Wehrmacht, unter ihnen die ehemaligen Hitlergeneräle Adolf Heusinger und Hans Speidel. Als christlicher Erbauungskreis getarnt und im Auftrag von Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) entwerfen sie Strategien zur Wiederbewaffnung der BRD, die sie in der »Denkschrift des militärischen Expertenausschusses über die Aufstellung eines deutschen Kontingents im Rahmen einer übernationalen Streitmacht zur Verteidigung Westeuropas« (»Himmeroder Denkschrift«) zusammenfassen. Diese Schrift, in der die »militärische Gleichberechtigung der Bundesrepublik im Rahmen der europäisch-atlantischen Gemeinschaft« als Ziel formuliert wird, gerät zur Grundlage der weiteren militärischen Planung der Adenauer-Regierung.

1990, 29. August: Bund und Länder einigen sich auf die Entlassung von 650.000 Beschäftigten im öffentlichen Dienst der DDR und bei der Nationalen Volksarmee (NVA). Zur Abwicklung soll eine Dienststelle des Bundes und der Länder eingerichtet werden.

1990, 2. Oktober: Die Volkskammer in Berlin wird aufgelöst. Auf der Festsitzung sagt die Vorsitzende des Gremiums, Sabine Bergmann-Pohl (CDU): »Wir haben unseren Auftrag erfüllt, die Einheit Deutschlands in freier Selbstbestimmung zu vollenden.« Einen Tag später tritt die DDR bzw. treten die neu geschaffenen Bundesländer dem Geltungsbereich des westdeutschen Grundgesetzes bei. Der erste sozialistische deutsche Staat ist damit Geschichte.

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