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Aus: Ausgabe vom 27.09.2025, Seite 5 / Inland
Autokonzerne

Produktionsstopp in mehreren VW-Werken

Für die Standorte Zwickau, Dresden, Osnabrück und Hannover stehen Schließtage fest
Von Gudrun Giese
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Für die im Zwickauer Werk gebauten Modelle mangelt es angeblich an Kundennachfrage

Bei vielen Autokonzernen kriselt es andauernd. Volkswagen kündigt nun für einige Werksstandorte Schließtage in der Produktion an. Zunächst trifft es die Fabriken in Zwickau und Dresden, wo ab dem 6. Oktober die Produktion für eine Woche eingestellt wird, bestätigte der Konzern am Freitag einen Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom Vortag. Auch im ostfriesischen Emden strebt VW Schließtage an; dort werde im Moment mit dem Betriebsrat verhandelt. Der Autokonzern Stellantis hatte diese Woche mehr als 60 Schließtage in europäischen Werken angekündigt.

In der nächsten Woche könnte bei Volkswagen eine Entscheidung fallen. In Zwickau und Emden lässt der Autokonzern ausschließlich Elektrofahrzeuge herstellen, deren Absatz nach wie vor schwächelt. Allerdings hat VW auch Absatzprobleme bei Cabrios, die in Osnabrück produziert werden. Dort werde es bis zum Jahresende wöchentlich mindestens einen Schließtag geben, meldete dpa. Im Oktober werde die Fabrikation für eine komplette Woche auf Eis gelegt. »Volkswagen passt das Produktionsprogramm in seinen Werken jeweils an die aktuelle Kundennachfrage der dort gebauten Modelle an«, erklärte ein Sprecher des Autokonzerns.

Auch das Werk in Hannover wird während der bevorstehenden Herbstferien fünf Tage lang nicht produzieren, denn die Nachfrage nach den Modellen »ID Buzz« und »T7 Multivan« lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Seit einigen Jahren reduziert VW seine Produktionskapazitäten. Im vergangenen Dezember hatte sich das Unternehmen mit dem Konzernbetriebsrat auf einen radikalen Sparkurs geeinigt. Wegen der ausbleibenden Nachfrage wird nun temporär dichtgemacht.

Für das Stammwerk in Wolfsburg bedeutet die Anpassung an die Kundennachfrage, dass die Beschäftigten bis Weihnachten an den meisten Wochenenden sogar Sonderschichten fahren müssen, erklärte ein Sprecher. Die dort gebauten Verbrennermodelle »Golf«, »Tiguan« und »Tayron« seien im Gegensatz zu den E-Autos stark nachgefragt. Bis 2030 will der Konzern allerdings mehr als 30.000 Stellen kürzen.

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