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Aus: Ausgabe vom 25.09.2025, Seite 14 / Leserbriefe

Aus Leserbriefen an die Redaktion

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Fit im Büro

Zu jW vom 17.9.: »Doc Morris liefert – Pillenladen schließt«

Versorgungsatlas schön und gut. Wie wäre es denn mit mehr Prävention im Gesundheitswesen? Womöglich bräuchte man dann weniger Medikamente und invasive Therapien. Angefangen bei niederschwelligem Gesundheitssport (in der Gruppe, angeleitet von ehrenamtlichen ÜbungsleiterInnen) bis zur professionellen Physiotherapie und zu Kochkursen. Ergonomie am Arbeitsplatz, auch psychische? Das krankgesparte Gesundheitssystem könnte durch ein ganzheitliches Konzept das vorhandene Geld wesentlich zielführender einsetzen. Private können es halt nicht besser!

Heinrich Hopfmüller, Stadum

Konzern in Spendierlaune

Zu jW vom 20.9.: »Verspätete Geisterzüge«

Volltreffer zum »Tag der Schiene«. Dem Zugpersonal und den wenigen Auskunftspersonen der DB muss ich meine uneingeschränkte Anerkennung und Solidarität aussprechen. Sie sind die Gebeutelten der völlig unfähigen Konzernzentrale in der wohl nie endenden Sisyphosarbeit, den Fahrgästen zu vermitteln, weshalb es mal wieder nicht gelungen ist, die Züge pünktlich auf die Gleise zu stellen und am Ziel ankommen zu lassen. Also, das permanente Verfehlen des Kernauftrags des Unternehmens stoisch und ohne Aussicht auf Besserung zu erklären. (…) Aber da müssen wir wohl noch warten. Zum »Tag der Schiene« war der Konzern mal wieder in Spendierlaune. Ich durfte die Strecke Hamburg-Altona nach Friedrichstadt für glatte 3:30 Stunden auskosten, normal bekomme ich für den gleichen Preis nur eine Strecke von 1:50 Stunden. Dann ist Schluss mit Schienenjux. Und nun also fast doppeltes Zeitvergnügen. Danke, liebe Bundesbahn, für die zwar nicht überraschende, aber zeitlich doch gelungene Aktion zum »Tag der Schiene«. Ein echter Volltreffer. Und sogar die Toiletten funktionsfähig. Einfach toll!

Niki Müller, Friedrichstadt

Verbotene Unterstützung

Zu jW vom 18.9.: »Foul gespielt«

Neben der Steuerung des bundesdeutschen Sports durch nazibelastete Funktionäre war auch die Kriminalisierung von Sportlern in jenen Jahren auf der Tagesordnung. Wer Kontakte in die DDR unterhielt, insbesondere zum DTSB, galt als Unterstützer der »sowjetzonalen« Politik und der Ziele der seit 1956 verbotenen KPD. Eine solche Betätigung richtete sich angeblich gegen die verfassungsmäßige Ordnung der BRD. So verurteilte das Landgericht Düsseldorf im Mai 1966 drei Sportler wegen »Geheimbündelei« und landesverräterischer Beziehungen zu neun bzw. vier Monaten Gefängnis und zusätzlicher Auferlegung einer Geldstrafe. Einer der Angeklagten war sogar einige Monate in dieser Sache in Untersuchungshaft genommen worden. Nach der damaligen Spruchpraxis des 3. (politischen) Strafsenats des BGH war bereits die Äußerung politischer Auffassungen, die inhaltlich mit jenen der SED und der KPD übereinstimmte, eine Unterstützung der verbotenen KPD.

Ralph Dobrawa, Gotha

Erst müssen wir gewinnen

Zu jW vom 22.9.: »Bundeswehr-Reservist des Tages: Dietmar Bartsch«

Es gibt eine neue Initiative einer Linken-Silberlocke: Dietmar Bartsch, der seinen Grundwehrdienst in der DDR als Fallschirmjäger ableistete, dient sich den derzeit Herrschenden erneut mit der Initiative an, die bislang geschmähten Reservisten der NVA in die neue Mobilisierung einzubeziehen. Sie sollen die »Ehre« haben, im neuen Volkssturm bis 70 für die Profite von Rheinmetall zu sterben. – Immerhin werden damit erhebliche Rentenmittel eingespart. – Ich hatte geglaubt, dass Die Linke schon so tief gesunken ist, dass es tiefer nicht geht. Ich habe mich geirrt. Wer hat uns verraten? Es waren »linke« Technokraten.

Erhard Kiehnbaum, Greifswald

Der stumme Zwang der Verhältnisse

Zu jW vom 17.9.: »Der Rechtsruck hat etwas sehr Bedrohliches«

Während sich die Linke am Zuwachs von Mehrstimmen erfreut, wütet draußen die unzufriedene Meute. Rechtspopulismus ist kein neues Phänomen, und die Linke hat zu Recht Furcht vor dieser Entwicklung. Denn es wirkt nicht nur bedrohlich, sondern sorgt für eine zersetzende soziale Dynamik, die eine finanzmarktkapitalistische Entwicklung und einen neoliberalen Diskurs schon mal in Stoßrichtung gebracht hat. Die proletarische Masse scheint angesichts der vielen Krisen so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie nicht bemerkt, wie sie wieder und weiter enteignet wird. In Deutschland ist es insbesondere ein stetiger Sozialabbau, beispielsweise im Bereich der Daseinsfürsorge. Diese Entwicklung vergiftet die Kommunikation zwischen den Menschen. Eine Spaltung der proletarischen Masse als Reaktion scheint daher plausibel. Und die sozioökonomisch-politischen Entscheidungsprozesse der letzten Jahrzehnte haben dazu beigetragen. Finanzpolitische Entscheidungen gehen oft zu Lasten von Menschen, die die vulnerabelsten Gruppen sind. Die Rechte macht sich dies zunutze und fängt wie Bauernfänger die Wutbürger auf und polarisiert das Meinungsklima der Gesellschaft. Es ist einerlei, ob es bei den Forderungen und Absichten (bezahlbares Wohnen, Daseinsvorsorge, Bildung und Gesundheit) der Linken um einen Stimmenfang geht oder diese Wahlprogramme sich tatsächlich in den politischen Diskursen und den Gesellschaftsverhältnissen niederschlagen. Der stumme Zwang der Verhältnisse wird durch reine Kompromissbereitschaft und ein paar Zuwächse an Wählerschaft nicht außer Kraft gesetzt. Während wir hier debattieren, reproduziert sich das Kapital passiv-aggressiv weiter in den Wirren sozialer Kämpfe und kann Spaltungen für sich nutzen. (…)

Marcel Mengershausen, Potsdam

Zum »Tag der Schiene« war der Konzern mal wieder in Spendierlaune. Ich durfte die Strecke Hamburg-Altona nach Friedrichstadt für glatte 3:30 Stunden auskosten, normal bekomme ich für den gleichen Preis nur eine Strecke von 1:50 Stunden

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