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Aus: Ausgabe vom 24.09.2025, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Hochzeitsnacht

Leoparden küsst man nicht | Mo., 23.30 Uhr, Sky Cinema Classics
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Ärger im Paradies: Katharine Hepburn, Cary Grant und Baby

Gibt es Leoparden in Connecticut? Howard Hawks zeigt sie. Er zeigt auch ein Modell der Liebe, die nicht melancholisch ist, kein verlorenes Objekt. »Bringing up Baby« (der OT) spielt folglich im Paradies. Wie der Philosoph Stanley Cavell im Leopardenkapitel seines Buches »Pursuits of Happiness« ausgeführt hat, handelt es sich um die Allegorie einer Hochzeitsnacht. Und die ist dem ewigen Aufschub gewidmet, der erotischen Latenz des Spiels. In einer Szene eröffnet Cary Grant Katharine Hepburn, er müsse sich beeilen, seine Verlobte könne nicht länger warten. Das verursacht kurz eine erhebliche Erschütterung in ihrem Gesicht. Dann sagt sie: »Wenn ich mit Ihnen verlobt wäre, würde mich das Warten nicht stören, ich könnte ewig warten.« Sie sagt ihm dabei mindestens drei Dinge auf einmal: a) er soll sich bloß nichts einbilden, so trottelig, wie er auftritt; b) sie findet Gefallen an einem endlosen Vorspiel; c) ihre Liebe wäre schlicht unsterblich. Und dann dreht sie ihm den Leoparden an. Denn Katharine Hepburn kennt das Paradies. (aha)

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