Neues Hydrothermalfeld entdeckt
Kiel. Geologen vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel haben in der Tiefsee vor Papua-Neuguinea einen neuartigen Typ von Hydrothermalfeld entdeckt, das sowohl kalte Gasaustritte als auch heiße Flüssigkeitsquellen aufweist. Es ist das erste bekannte System mit dieser Kombination. Das auf den Namen »Karambusel« getaufte Feld befindet sich in 1.300 Metern Wassertiefe und umfasst etwa 90.000 Quadratmeter. Wie das Forschungsteam rund um Philipp Brandl in der Zeitschrift Scientific Reports berichtet, sei die Nähe der Austrittsstellen überraschend: So befände sich in einem Fall eine zehn Grad kühle Stelle von Gasblasen nur 40 Zentimeter neben einem Schlot, aus dem 42 Grad warmes Wasser austrete. Aufgrund der besonderen Mischung sei die Dichte der Organismen rund um das Feld besonders hoch. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass unter den beobachteten Muscheln, Würmern, Garnelen und Krebsen noch zahlreiche unentdeckte Arten sind. Da in der Region bereits erste Lizenzen für den Tiefseebergbau vergeben wurden, warnen die Forscher vor der Gefährdung dieses an Artenvielfalt einzigartigen Lebensraums. (jW)
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Natur & Wissenschaft
-
Dunkle Energie loswerden
vom 23.09.2025 -
Hirndoping
vom 23.09.2025