Nachschlag: Moskauer Funde
Von Arnold Schölzel
Wer hätte das gedacht: Handydaten verraten jeden Aufenthaltsort. Stolz melden Spiegel, ZDF und nun die ARD, dass sie den verreisten früheren Manager des deutschen Finanzbetrugsunternehmens Wirecard, den Österreicher Jan Marsalek, in Moskau geortet haben. Im Wichtig-wichtig-Jargon nennt sich das investigativ. In den »Tagesthemen« lässt sich Moderator Ingo Zamperoni vom »Investigativreporter Christo Grozev« die »Sensation« berichten: In Russland verkaufen korrupte Telefongesellschaftsangestellte oder sonstwie mit der Staatsführung auf Kriegsfuß stehende Leute gewaltige Datensätze. Die geben her: Der mutmaßliche Bandenchef hat einen neuen Namen (neulich war es noch der eines orthodoxen Priesters), hat eine neue Freundin, ist regelmäßig in der Nähe des Moskauer Gebäudes eingeloggt, in dem der russische Inlandsgeheimdienst sitzt, hat neue Kopfhaare und sieht überhaupt anders aus. Stellen NSA, CIA, BND, MI 6 und alle übrigen Internetdurchkämmer mit einem Knopfdruck fest. Wenn es sie interessiert. (as)
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Leserbrief von Onlineabonnent/in Heinrich H. aus Stadum (18. September 2025 um 23:43 Uhr)Bezahlen NSA, CIA, BND, MI 6 und alle übrigen Internetdurchkämmer womöglich Marsalek? Früher, als alles noch besser war, soll es ja Doppelagenten gegeben haben, und die Tradition aller toten Geschlechter lastet wie ein Alp auf dem Gehirne der Lebenden. Sind es womöglich untote Geschlechter, die da keine Knöpfe drücken?
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