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Aus: Ausgabe vom 16.09.2025, Seite 16 / Sport
Basketball

Sieger in Riga

Deutschland ist Basketballeuropameister
Von André Dahlmeyer
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Herzlichen Glückwunsch: Dennis Schröder nach dem EM-Sieg

Basketballweltmeister Deutschland ist zum zweiten Mal nach 1993 Europameister. Das DBB-Team von Interimstrainer Alan Ibrahimagic besiegte im Finale der Euro-Basket in Riga die leicht favorisierten Türken von Ergin Ataman nach einer beiderseitig hochklassigen Vorstellung mit 88:83 (40:46).

Das Foto nach dem WM-Finale von vor zwei Jahren in Manila gegen Serbien war zweifellos das des völlig erschöpften kanadischen Coaches der DBB-Auswahl, Gordon Herbert – ein Genie. Er war nach dem WM-Triumph zusammengebrochen. Herbert hat in sehr kurzer Zeit viel für den deutschen Basketball getan. Weil er es konnte. Weil er die Spieler erreichte. Weil er die Fans begeisterte. Er hat physische und psychische Burnouts überwunden. Weil er es konnte. Er ist ein Beispiel, ein Vorbild. Andere haben gekniffen.

Nun war es der wohl einflussreichste Sportler dieser deutschen Sportgeschichte, der Braunschweiger Dennis Schröder, der die Kameras auf sich zog. Er lag auf dem Parkett der Arena von Riga und wirkte weit weg von allem. Der Lärm, der Druck – abgefallen. Schröder ist gleichwohl das Gegenteil von Christian Welp, Deutschlands EM-Held von 1993. Welp, Friede seiner Asche, wollte immer nur weg. Dass man ihn feierte, war ihm ein Graus. Ich vermute, der EM-Triumph 1993 war ihm eher unheimlich. Schröder nicht.

Es war klar, dass dieses EM-Finale nur der gewinnen konnte, der perfekt spielt. Die Türken spielten nicht so perfekt wie zuvor, was vor allem an den Deutschen lag. Die ließen in der Defense, ihrer Turnierachillesferse, plötzlich keine Rebounds mehr zu. Sie spielten perfekt, bis auf die Turnovers, die vielen Ballverluste. Hauptsächlich deshalb blieben die Türken, die über weite Strecken führten, überhaupt drin. Die Angst vor dummen deutschen Fehlern war spürbar. Und doch. Dennis Schröder spielte von Anbeginn an ein überragendes Finale, setzte seine Mitspieler ein, am Ende riss er das Match an sich, machte die alles entscheidenden letzten sechs Punkte des Spiels. Europameister!

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