Alibaba und Baidu wollen KI-Chips aus USA durch eigene ersetzen

Bangalore. Die chinesischen Technologiekonzerne Alibaba und Baidu ersetzen einem Medienbericht zufolge KI-Chips des US-Herstellers Nvidia teilweise durch Eigenentwicklungen. Alibaba nutze bereits seit Anfang des Jahres eigene Chips für kleinere KI-Modelle, berichtete The Information am Donnerstag unter Berufung auf vier Insider. Baidu experimentiere damit, neue Versionen seines KI-Modells Ernie mit seinem Kunlun-P800-Chip zu trainieren, hieß es weiter. Stellungnahmen der beiden Konzerne lagen zunächst nicht vor.
Dem Bericht zufolge haben jedoch weder Alibaba noch Baidu Nvidia vollständig den Rücken gekehrt. Beide Unternehmen setzten weiterhin Chips des US-Konzerns für die Entwicklung ihrer fortschrittlichsten Modelle ein. Der KI-Chip Zhenwu von Alibaba könne es jedoch inzwischen mit dem H20 von Nvidia aufnehmen, hieß es weiter unter Berufung auf drei Mitarbeiter, die den Chip verwendet hätten.
Hintergrund sind US-Exportbeschränkungen für moderne KI-Chips nach China sowie der wachsende Druck aus Beijing, heimische Technologie zu nutzen. Der H20-Chip von Nvidia ist der leistungsstärkste KI-Prozessor, den das Unternehmen in China verkaufen darf. Er verfügt zwar nicht über die Rechenleistung der H100- oder Blackwell-Serien, übertrifft in der Regel jedoch chinesische Alternativen. Die Umstellung auf eigene Chips würde das Chinageschäft von Nvidia weiter belasten. Der Konzern hat eine Vereinbarung mit US-Präsident Donald Trump über Exportlizenzen getroffen, die eine Abgabe von 15 Prozent auf die chinesischen Umsätze mit seinen H20-KI-Chips vorsieht. (Reuters/jW)
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