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Aus: Ausgabe vom 10.09.2025, Seite 16 / Sport

Hoffen und Bangen

Von André Dahlmeyer
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Thiago Almada (Argentinien) nimmt es allein mit dem venezolanischen Mittelfeld auf (Buenos Aires, 4.9.2025)

Einen wunderschönen guten Morgen! Racing Club aus Avellaneda (Conurbano von Buenos Aires) hat den Stiertötern mächtig in die Suppe gespuckt. Bei der U-18-Klub-WM in Spanien besiegten die von Matías Martínez trainierten Superpibes der Académia am Montag den haushohen Favoriten Real Madrid sensationell mit 2:1. Die Merengues hatten zuvor im Viertelfinale River Plate mit 2:0 eliminiert. Die Riverplatenses beendeten dieses Match nach diversen brutalen Attacken mit drei Spielern weniger. Bautista Pérez hatte Racing in der ersten Halbzeit mit einem Distanzschuss in Führung gebracht, der dem Tormann zwischen den Beinen durchschlüpfte. Nach dem Wechsel erhöhte Aquiles Mansilla (vierter Turniertreffer) auf zwei zu null, nachdem er einen unmotivierten Rückpass der Fastverteidigung antizipiert hatte. Gegen Ende des Matches verkürzten die Merengues noch einmal durch einen Kopfballtreffer auf 1:2, Racing Club musste in den acht Minuten Nachspielzeit zittern.

Doch bei dieser 16. Ausgabe der Klub-WM war das argentinische Team bislang klar das beste, das talentierteste Kollektiv. Allein der Pibe Erik Florentín war gegen Real Madrid eine wahre Augenweide. Die Gruppenphase beendete Racing Club mit Idealpunktzahl. Der FC Sevilla (2:1), Corinthians Paulista (1:0) und die Pogba Academy aus Frankreich (4:1) waren chancenlos. Im Viertelfinale besiegten die Argentinier dann Real Betis nach einem Partidazo mit 5:4. Das Endspiel findet heute um 17 Uhr im Estadio Nuevo Arcángel des Club Córdoba statt. Gegner ist der FC Barcelona. Die Katalanen trennten sich im Halbfinale 2:2 von SE Palmeiras und entschieden die Chose anschließend mit 4:2 vom Punkt.

Vergangene Nacht gingen in Südamerika die sogenannten Eliminatorias zu Ende, die Qualifikation für die WM 2026 in den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko. Dabei kämpften Venezuela und Bolivien im Fernduell um den letzten noch vakanten Platz, der für die Playoffs im kommenden März qualifiziert. Die Vinotinto erwartete in Maturín die Auswahl Kolumbiens, Bolivien im Estadio Hernando Siles von La Paz niemand Geringeren als Brasilien.

Nachdem sich Weltmeister Argentinien bereits frühzeitig die WM-Teilnahme sicherte, qualifizierten sich im Juni durch die Niederlage Venezuelas gegen Uruguay auch Carlo Ancelottis Brasilien (1:0 gegen Paraguay in São Paulo) sowie Ecuador (0:0 in Lima) für die WM-Endrunde. Ecuador nimmt zum fünften Mal an einer WM-Endrunde teil und zum zweiten Mal hintereinander. Der Doppelspieltag im Juni besiegelte auch das Schicksal der Chilenen, denen zum dritten Mal hintereinander die WM-Qualifikation misslang. Die Trasandinos haben zu lange ihre alten Stars durchgeschleppt, den Umbruch versäumt.

Vergangene Woche, am vorletzten Spieltag, qualifizierten sich Marcelo Bielsas Uruguay (3:0 gegen Peru), Kolumbien (3:0 gegen Bolivien) und Paraguay (0:0 gegen Ecuador; vierte Nullnummer Ecuadors hintereinander) für die WM-Endrunde. Uruguay nimmt zum fünfzehnten Mal an einer WM teil und zum fünften Mal hintereinander. Für Kolumbien ist es die siebte Teilnahme, nachdem die Cafeteros in Katar 2022 schwänzten. Paraguays Albirroja ist zum neunten Mal dabei. Sechzehn lange Jahre haben die Guaraníes darauf gewartet, die letzte Teilnahme war 2010 in Süd­afrika, mit »Tata« Martino als Trainer. Die Inkakicker Perus schafften es erneut nicht zur WM.

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