Neonazi tritt Haft in offenem Vollzug an
Berlin. Knapp fünf Monate nach seiner Verurteilung hat ein führender Neonazi in Berlin seine Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten angetreten. Der 24jährige Julian M. sei der Aufforderung zum Haftantritt gefolgt und habe sich bei einer Justizvollzugsanstalt des Offenen Vollzuges gemeldet, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag gegenüber dpa mit. Laut Tagesspiegel begleiteten ihn etwa 30 Neonazis zur Haftanstalt Hakenfelde in Berlin-Spandau. Das Landgericht Berlin hatte M. am 9. April unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Nötigung verurteilt.
Angeklagt waren vier Straftaten, die innerhalb von rund zwei Monaten passierten: Einer Aussteigerin aus der Gruppe schickte er demnach Ende August 2024 eine Todesdrohung. In drei Fällen griff er mit weiteren Personen Männer »aus rechtsstaatsfeindlicher Gesinnung« an, wie für das Gericht feststand. Politisch andersdenkende Leute seien attackiert worden. M. habe eine leitende Funktion in der Gruppierung »Deutsche Jugend voran« eingenommen. Die Neonazigruppen »Jung und stark« und »Deutsche Jugend voran« fielen zuletzt bundesweit durch Aufmärsche gegen Demonstrationen zum »Christopher Street Day« auf. (dpa/jW)
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