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Aus: Ausgabe vom 01.09.2025, Seite 16 / Sport

»Das ist traurig«

Nationalspieler Dennis Schröder bei der Basketball-EM rassistisch beleidigt
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Überhaupt keinen Bock auf Affenlaute: Dennis Schröder

Dennis Schröder war tief getroffen und zeigte sich persönlich gekränkt. In ruhigem Ton sprach der deutsche Basketballstar in die TV-Kameras und Mikrofone in der Interviewzone das aus, was Fans und Reporter ihm und seiner geknickten Körperhaltung nach den rassistischen Anfeindungen ansehen konnten: »Das ist eine Sache, die ich nicht akzeptieren kann. Rassismus sollte nicht hierhin gehören. Das ist traurig.«

Beim sportlich famosen 107:88 des Weltmeisters über Litauen am Sonnabend hatten Fans in der Arena im finnischen Tampere Affengeräusche gemacht, die Schröder und Teile des deutschen Trainerstabs wahrgenommen hatten. Nach Angaben des Deutschen Basketballbunds (DBB) wurden zwei Personen der Halle verwiesen – der Weltverband Fiba schrieb später von einer Person, die ermittelt werden konnte und für die restliche EM aus der Arena ausgesperrt wird.

Der 31 Jahre alte Schröder fühlte sich an Brasiliens Fußballstar Vinícius Jr. von Real Madrid erinnert, der immer wieder Ziel von rassistischen Anfeindungen ist. So diplomatisch sich Schröder in den Interviews noch gezeigt hatte, so deutlich legte er später in den sozialen Netzwerken nach.

»Ich wünschte, die Leute, die die Affenlaute gemacht haben, hätten den Mut, das auch außerhalb der Arena zu tun. Denn ich schwöre auf das Grab meines Vaters: Dann müssten sie die Konsequenzen tragen, denen sie in der Arena entkommen«, schrieb Schröder bei Insta­gram emotional. Ein Statement des deutschen Verbands teilte der NBA-Profi mit trauernden Smileys und schrieb dazu: »Sag ›nein‹ zu Rassismus.«(dpa/jW)

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