Spareinlage des Tages: Friedrich Merz
Von Hagen Bonn
Moskau konnte im Februar 1942 aufatmen, die Rote Armee hatte verhindert, dass SS und Wehrmacht eine Fotosafari vor dem Kreml abhielten. Stalin sagte damals: »Die Erfahrungen der Geschichte besagen, dass die Hitlers kommen und gehen, aber das deutsche Volk bleibt.«
Und da, liebe Leser, bin ich mir heute nicht mehr so sicher. Die »Fantastilliarden« (Dagobert Duck), die sich die Berliner Republik auf allen verfügbaren Kopierern der Bundestagsverwaltung (als Drucksachen) herstellen lässt, werden etwas zu zielstrebig in Pyrotechnik plaziert. Ehrlich, selbst wenn Merz aus Mitleid zu »Wer wird Millionär« eingeladen wird – er wird dort Schulden machen! Wie sagte einst Bang-Johansen (Olsenbande): »Grüßen Sie meine Gläubiger herzhaft und sagen Sie Ihnen, dass sie den Glauben nicht verlieren dürfen.«
Und deshalb ist es doch nur folgerichtig, dass der Fritz jetzt sparen muss. Merz am Samstag abend: »Ich werde mich durch Worte wie Sozialabbau und Kahlschlag, und was da alles kommt, nicht irritieren lassen (…) Der Sozialstaat, wie wir ihn heute haben, ist mit dem, was wir volkswirtschaftlich leisten, nicht mehr finanzierbar.« Das meinen die 27.000 Personen, die als Lobbyisten im Bundestag registriert sind, auch. Aber keiner von denen schließt sich meinen Vorschlägen an: 1. Für einen Frühling ohne Merz. 2. »Tatsachen muss man kennen, bevor man sie verdrehen kann« (M. Twain). 3. Windeln und Politiker müssen bei Bedarf gewechselt werden.
Also wann, wenn nicht jetzt! Bleibt das aus, gibt es günstigstenfalls wieder uniformierte Gruppenfotos vor … dem Reichstag. Aber wahrscheinlicher ist, dass das deutsche Volk aus der Geschichte entlassen wird. Per Knopfdruck. Und die Schulden? Liegt auf der Hand, der Katholik Merz kommt in den Himmel, und Gott meldet Konkurs an.
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Leserbrief von Onlineabonnent/in Heinrich H. aus Stadum (24. August 2025 um 21:02 Uhr)Darf ich einmal wieder mein Lieblingsthema, das Triffin-Dilemma, wie Sauerbier anpreisen? Das Dilemma, das Triffin vor langer Zeit im Zusammenhang mit dem Bretton-Woods-System formulierte, ist auch heute noch aktuell. Es sagt schlicht, es bestehe ein Zielkonflikt zwischen der (überall in Raum und Zeit unbegrenzten) Verfügbarkeit und dem Werterhalt der (als Wertspeicher über die Zeit fungierenden) Währung(en). Falls der Herr Merz je in den Himmel kommen sollte, müsste also sein Herr und Meister nur sagen, Satz mit x, war wohl nix, für deine Gläubiger gibt es nichts. In deutschen Landen ist das (war das?) bekannt, was in angelsächsichen Ländern »german angst« genannt wird: Geldentwertung (1923) oder Abwertung (1948). Der Herr Merz könnte also auch zur Hölle fahren, der Unterschied ginge gegen Null.
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vom 25.08.2025