Drohnenangriff auf russisches AKW
Von Reinhard Lauterbach
Über dem russischen Atomkraftwerk bei Kursk ist in der Nacht zum Sonntag eine mutmaßlich ukrainische Drohne abgeschossen worden. Beim Absturz sei sie explodiert und habe einen Transformatorenblock in Brand gesetzt, teilte die Werksleitung mit. Das Feuer sei inzwischen gelöscht, Menschen seien nicht zu Schaden gekommen. Schwerer waren offenbar die Folgen eines ukrainischen Drohnenangriffs auf den Ostseehafen Ust-Luga bei St. Petersburg. Dort geriet entweder durch gezielte Treffer oder den Absturz von Trümmern eine Raffinerie in Brand, in der russisches Rohöl unter anderem für den Export über die Ostsee verarbeitet wird.
In Kiew gratulierte Präsident Wolodimir Selenskij seinen Landsleuten zum am Sonntag begangenen »Unabhängigkeitstag«. Er lobte sie dafür, dass sie durch den Krieg »ein neues Selbstbewusstsein gewonnen« und »von Opfern zu Kämpfern« geworden seien. Die Ukraine habe den Krieg gegen Russland zwar noch nicht vollständig gewonnen, aber sie werde ihn auch nicht verlieren. Daran arbeite man gemeinsam mit den Verbündeten.
Zu Gast waren in Kiew der US-Sondergesandte Keith Kellogg und der kanadische Regierungschef Mike Carney. Bundeskanzler Friedrich Merz und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (beide CDU) schickten jeweils Grußadressen, in denen sie betonten, die Ukraine kämpfe für ihre und die Freiheit Europas. US-Präsident Donald Trump und sein Außenminister Marco Rubio betonten in ihren Grußbotschaften die Notwendigkeit eines Verhandlungsfriedens.
Das Wall Street Journal berichtete am Wochenende unter Berufung auf US-Regierungsbeamte, das Verteidigungsministerium habe mehrere Anträge der Ukraine auf Genehmigung von Angriffen auf Ziele in Russland mit Hilfe US-amerikanischer »Himars«-Raketen abgelehnt. Von der Front meldete Russland weitere Geländegewinne im Donbass. So befänden sich ein Terrain südlich eines Stausees bei Konstantinowka sowie ein seit Jahren umkämpftes Waldgebiet östlich von Slowjansk inzwischen unter russischer Kontrolle.
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