Longlist raus
Von Felix Bartels
Zwölf Autorinnen und acht Autoren haben es mit ihren Romanen auf die Longlist für den Deutschen Buchpreis geschafft. Unter den insgesamt 20 Titeln sind sechs Debütromane, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels bekanntgab. Der Sieger wird am 13. Oktober verkündet, dem Tag vor Eröffnung der Frankfurter Buchmesse. »Sprachgestaltung, Erzählverhalten und die beängstigende Gegenwart haben uns im fragilen Jahr 2025 unter anderem in der Jurydebatte geleitet. Unsicherheit bestimmt unsere Zeit«, säuselte Jurysprecherin Laura de Weck in bestem Literaturbetriebsjargon. Aber eines sei sicher: »Die diesjährige Longlist versammelt 20 herausragende Romane, die in aller Vielfalt unsere wackelige Wirklichkeit spiegeln.« Wer kennts nicht, wenn die Wirklichkeit zu wackeln beginnt? Unter den Gelisteten befinden sich unter anderem Dorothee Elmiger mit »Die Holländerinnen«, Annett Gröschner mit »Schwebende Lasten«, Jacinta Nandi mit »Single Mom Supper Club« und Peter Wawerzinek mit »Rom sehen und nicht sterben«. Insgesamt hat die Jury mehr als 200 Titel von 124 Verlagen gesichtet, die zwischen Oktober 2024 und Mitte September 2025 erschienen sind oder noch erscheinen werden. Am 16. September wird die Longlist auf eine sechs Titel erfassende Shortlist gekürzt. Der Deutsche Buchpreis gilt als betriebswichtige Auszeichnung und ist mit insgesamt 37.500 Euro dotiert: Der Sieger erhält 25.000 Euro, die übrigen Autoren der Shortlist jeweils 2.500 Euro. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an Martina Hefter für ihren Roman »Hey guten Morgen, wie geht es dir?«. Was Clemens Meyer, der eine Scheidung zu finanzieren und eine Steuernachzahlung zu leisten hatte, nicht passte. Ästhetisch hatte er schon recht irgendwie, doch seit wann geht es bei Literaturpreisen um Literatur?
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