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Aus: Ausgabe vom 19.08.2025, Seite 16 / Sport
Fußballrealität

Leipziger Stimmungen

Leipzig. Präsident Hermann Winkler vom Nordostdeutschen Fußballverband warnt nach dem Rassismusvorfall beim DFB-Pokalspiel zwischen Lok Leipzig und dem FC Schalke 04 vor einer Vorverurteilung. Der Funktionär wolle zunächst die Ermittlungsergebnisse abwarten. »Bei aller Notwendigkeit einer zügigen Aufarbeitung dieses ernsten Themas: Hört auf mit Spekulationen und Schuldzuweisungen, bevor nicht Spielbericht und Ergebnisse der polizeilichen Befragungen ausgewertet sind«, sagte Winkler der dpa. Der DFB-Vizepräsident war selbst Augenzeuge des Schalker Siegs (1:0 nach Verlängerung) und meinte, er habe »keine fremdenfeindliche Stimmung wahrgenommen«.

Der Schalke-Profi Christopher Antwi-Adjei hatte am Sonntag nachmittag nach rund einer Viertelstunde bei den Schiedsrichtern eine rassistische Beleidigung von der Tribüne gegen ihn gemeldet. Schiedsrichter Max Burda unterbrach die Partie beim Stand von 0:0 für wenige Minuten. Nach einem Hinweis durch den Stadionsprecher, dass diskriminierende Rufe zu unterlassen seien, wurde die Begegnung fortgesetzt. Antwi-Adjei wurde fortan bei jedem Ballkontakt von zahlreichen Lok-Fans ausgepfiffen. Der 31jährige hat Anzeige erstattet, die Polizei nahm Ermittlungen auf. »Das haut nicht hin, nicht in der heutigen Zeit, generell gar nicht«, sagte der in Hagen geborene Offensivspieler. Laut seiner Aussage wurde das »N-Wort« gerufen. (dpa/jW)

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