Nachschlag: Einfallen in Israel?

Um den Genozid in Gaza aufzuhalten, müsse man in Israel einfallen, fordern manche. Und wäre der jüdische Staat nicht Teil des Wertewestens, hätten die mit der entsprechenden humanitären Intervention beauftragten Invasoren womöglich längst Tel Aviv besetzt. Der linke Podcaster Fabian Lehr spürt der in palästinasolidarischen Kreisen ernstlich verhandelten Frage »Müssen wir Israel den Krieg erklären?« nach und erkennt in ihr einerseits »ehrliche und nachvollziehbare Verzweiflung«, andererseits »eine Flucht vor der Realität«. Wer denn konkret einfallen soll, fragt Lehr. An Aktivisten, die für gewöhnlich nicht über nennenswerte Streitkräfte verfügen, könne sich dieser Appell wohl kaum richten. Blieben noch Staaten. Denen leuchten moralische und völkerrechtliche Argumente allerdings nur ein, wenn sie ihre jeweiligen materiellen Interessen stützen. Nachdem Lehr das Luftschloss demontiert hat, widmet er seine Aufmerksamkeit den bescheidenen Mitteln, die den Aktivisten bleiben. Reinhören lohnt sich. (nu)
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