Nachschlag: Treue

Ist es vielleicht so, dass die einzige Gemeinsamkeit zwischen dem späten Henry-Hathaway-Western »True Grit«, mit dem John Wayne 1970 den Oscar des besten Hauptdarstellers gewann, und dem Remake der Coen-Brüder das Logo der Firma »Paramount« ist? Nicht ganz. Es handelt sich schon um eine auffallend treue Neuinterpretation des Spätwesterns und Charles Portis’ Romanvorlage. Die Story ist nicht gerade überkomplex: Eine 14jährige engagiert für die Jagd auf den Mörder ihres Vaters einen Marschall mit Augenklappe. Als erwachsene Erzählerin blickt sie darauf zurück. Rückblick und Remake: einen Abstand aufzeigen, das Wirken von Geschichte greifbar machen. Denn es ist ein weiter Weg gewesen. Für die Frau begann er mit einem ermordeten Vater und einer Nacht im Sarg anstelle eines Hotelbetts und endete mit dem Grabstein eines frisch verstorbenen Ersatzvaters. Die Stimme dieser Frau wird gleichsam zur Stimme der Geschichte, einer Geschichte vieler gewaltsamer Tode und einsamer, exzentrischer Existenzen. (aha)
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