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Aus: Ausgabe vom 05.08.2025, Seite 16 / Sport
Fußball

Ein Wahnsinn

Brasilien gewinnt im Finale der Copa América der Frauen gegen Kolumbien
Von André Dahlmeyer
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Knappe Kiste: Brasilien (blau) gewinnt die Copa America

Es gibt Fußballspiele, die vergisst man nie. Etwa das WM-Finale von 1978 zwischen César Luis Menotti (Argentinien) und Ernst Happel (Niederlande). Ein Spiel wie »Revolver« von den Beatles – perfekt. 1982 gesellte sich das als »Nacht von Sevilla« berühmt gewordene WM-Halbfinale zwischen der BRD und Frankreich dazu – ein Klassiker. Es dauerte geschlagene 30 Jahre, bis ich meinen Augen wieder nicht zu trauen wagte, beim WM-Finale 2022 zwischen Argentinien und Frankreich.

Am Sonnabend fand in Quito das Finale der zehnten Copa América der Frauen zwischen Kolumbien und Brasilien statt. In der Gruppenphase hatten sie 0:0 gekickt, nun stand es nach neunzig Minuten 3:3, nach der Verlängerung 4:4. Vom Punkt wurde vierzehnmal getreten, bis da doch noch ein 4:5 für die Titelverteidigerinnen aus Brasilien stand. Ein Auf und Ab der Gefühle, ein irrer Ritt. Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss.

Die Cafeteras gewannen bei diesem Wettbewerb noch nie ein Spiel gegen die Canarinha. Das Endspiel vor drei Jahren im eigenen Land verloren sie durch einen Elfmeter mit 0:1 gegen Brasilien. Nun lagen sie im Finale dreimal in Führung. Selbst das reichte nicht für den ersten Titel.

Kolumbien spielte hohes Pressing, ging durch Linda Caicedo (Real Madrid) nach Vorarbeit von Sturmtank Mayra Ramírez (Chelsea) in Führung, Angelina glich nach einem Brutalofoul von Jorelyn Carabalí an Gio Garbelini per Strafstoß aus. Was in der Folge von beiden Seiten an Härte zelebriert wurde, ist neu im Fußball der Frauen. Mit einem bizarren Eigentor brachte Tarziane (Lyon) die das Match klar dominierenden Cafeteras wieder nach vorn, ehe Amanda Gutierres (Palmeiras) per Volley ausglich. Die erneute Führung durch Ramírez glich die frisch ins Spiel gekommene Marta mit einem Traumtor aus der Distanz (90.) aus. Die sechsmalige Weltfußballerin sorgte auch für das 3:4, ehe Leicy Santos mit einem Freistoß in den Winkel noch die Definition vom Punkt erzwang. Es war das erste Mal, dass Brasilien, das anschließend einen Scheck über 1,5 Millionen US-Dollar erhielt (Kolumbien bekam eine halbe Million), in einem Copa-América-Spiel mehr als zwei Gegentreffer kassierte.

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