Italien erhält im Krieg geraubtes antikes Mosaik zurück

Pompeji. Mehr als 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist ein 2.000 Jahre altes Mosaik, das von einem Angehörigen der Wehrmacht geraubt worden ist, wieder zurück in Italien. Die Platte ist künftig auf dem Gelände der untergegangenen Stadt Pompeji bei Neapel zu sehen, die im Jahr 79 nach heutiger Zeitrechnung bei einem Ausbruch des Vulkans Vesuv verschüttet wurde.
Die kunstvoll gearbeitete Platte zeigt einen Mann und eine Frau in römischen Gewändern in einem Schlafzimmer in einer intimen Pose. Nach Angaben des Museums stammt das Mosaik mit hoher Wahrscheinlichkeit aus der Region rund um den Vulkan und könnte einst den Boden eines Schlafzimmers geschmückt haben. Vermutet wird, dass es im ersten Jahrhundert vor oder nach Beginn der heutigen Zeitrechnung entstand.
Nach Angaben der Carabinieri für den Schutz des kulturellen Erbes gelangte das Mosaik wahrscheinlich während der deutschen Besatzung in den »unrechtmäßigen Besitz« des Wehrmacht-Angehörigen. Dieser schenkte es einem Deutschen. Dessen Erben wandten sich an den italienischen Staat, um das Mosaik zurückzugeben. Dokumente über die Entwendung, Schenkung, Namen oder dergleichen seien bisher nicht gefunden worden. Über das italienische Generalkonsulat in Stuttgart wurde das Mosaik bereits im September 2023 nach Italien gebracht. (dpa/jW)
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