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17.07.2025, 19:06:28 / Ausland

Merz: Besteuerung von Firmen durch EU kommt nicht infrage

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Gesprächsbedarf: Friedrich Merz und Ursula von der Leyen (Brüssel, 9.5.2025)

Stevenage. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat dem Vorschlag von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für einen zwei Billionen Euro schweren Gemeinschaftshaushalt der Europäischen Union eine Absage erteilt. Besonders die von der Präsidentin vorgeschlagene Besteuerung von Unternehmen durch die EU komme nicht infrage, sagte Merz am Donnerstag bei einer Pressekonferenz bei Airbus in Stevenage nördlich von London. Er könne »das für Deutschland ausschließen, dass wir einen solchen Weg mitgehen«.

Kommissionspräsidentin von der Leyen, die wie Merz CDU-Mitglied ist, will den mehrjährigen EU-Haushalt deutlich aufstocken - vor allem mit Blick auf die Forcierung der Aufrüstung in der EU. Dem Willen der Kommission zufolge soll der Etat für die Jahre 2028 bis 2034 rund zwei Billionen Euro umfassen - das sind etwa 700 Milliarden Euro mehr als derzeit für die laufende siebenjährige Budgetperiode veranschlagt sind. Von der Leyen sieht auch eine Abgabe für große Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen Euro vor.

Über die Fokussierung auf die Aufrüstung zeigte sich Merz trotz der Kritik erfreut. Der Vorschlag, der aktuell auf dem Tisch liege, gewichte zumindest »die Proportionen zwischen den einzelnen Ausgaben neu«, räumte der Bundeskanzler ein. Es sei gut, »dass wir vor allen Dingen in der Verteidigung und in der Sicherheit sehr viel mehr gemeinsam mit der Europäischen Union tun wollen«. (dpa/jW)

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