Kenia: Mindestens zehn Tote bei Protesten gegen Steuergesetz

Nairobi. Bei gewaltsamen Protesten gegen ein Steuergesetz in Kenia sind der nationalen Menschenrechtskommission zufolge am Montag mindestens zehn Menschen getötet worden. Die Polizei in Nairobi setzte Tränengas, Wasserwerfer, Gummigeschosse sowie scharfe Munition ein, um Demonstranten aus dem Zentrum der Hauptstadt fernzuhalten. Die Menschen prangern höhere Steuern auf Grundnahrungsmittel und Alltagsprodukte an, die die Lebenshaltungskosten dramatisch in die Höhe getrieben haben.
In Nairobi hatte die Polizei schon früh am Morgen alle wichtigen Zufahrtsstraßen zum Stadtzentrum abgesperrt. Das Parlament und das State House – die offizielle Residenz von Präsident William Ruto – waren mit Stacheldraht gesichert. Trotzdem kam es zu großen Protesten in Nairobi und anderen Teilen des Landes. Einige Demonstranten errichteten Barrikaden aus brennenden Reifen und bewarfen Einsatzkräfte mit Steinen.
Seit Ruto vor einem Jahr ein neues Steuergesetz erlassen hat, ist es in dem Land mit rund 55 Millionen Einwohnern immer wieder zu großen Protesten mit Polilzeigewalt gekommen. Kurz nach Verkündung des Gesetzes waren mehr als 60 Demonstranten getötet worden. Vor knapp zwei Wochen war es bei Demonstrationen zur Erinnerung an die Getöteten zu mindestens acht Todesfällen und etwa 400 Verletzten gekommen. (dpa/jW)
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