Sean »Diddy« Combs von den schwersten Vorwürfen freigesprochen

New York. Im Prozess gegen Sean »Diddy« Combs wegen diverser Sexualstraftaten haben die Geschworenen den Musikproduzenten und Rapper von den schwersten Vorwürfen freigesprochen. Die zwölf Geschworenen - acht Männer und vier Frauen - in New York befanden den 55jährigen am Mittwoch nach mehr als 13 Stunden Beratung nur bei den schwächeren Anschuldigungen in Zusammenhang mit Prostitution schuldig, wie US-Medien übereinstimmend berichteten.
Die Vorwürfe der Verschwörung zur organisierten Kriminalität und des Menschenhandels wies die Jury demnach zurück. Beobachter werteten das Urteil abgesehen von einem vollständigen Freispruch als wohl bestes Resultat für Combs. Dem Musiker droht nun eine Freiheitsstrafe von bis zu 20 Jahren - allerdings nicht mehr lebenslang. Das Strafmaß für den seit September in Untersuchungshaft sitzenden Combs soll wie üblich zu einem späteren Zeitpunkt von Richter Arun Subramanian bekanntgegeben werden. Ob Combs bis zur Strafmaßverkündung auf freiem Fuß bleiben kann, wollte das Gericht noch am Mittwoch entscheiden.
Combs nahm das Urteil im Beisein seiner Mutter und seiner Schwester im Gerichtssaal entgegen. Nach der Verkündung schlug Combs Medienberichten zufolge die Hände zusammen, legte sie dann kurz über sein Gesicht und atmete aus. Dann lächelte er, schüttelte einem seiner Anwälte die Hand, blickte zu seiner Familie, legte dann seine Hände dankend zusammen und bedankte sich leise flüsternd bei den Geschworenen. Die New Yorker Staatsanwaltschaft hatte Combs vorgeworfen, über Jahre hinweg Frauen missbraucht, bedroht und genötigt zu haben, seine sexuellen Wünsche zu erfüllen. Mehrere Frauen hatten in dem mehrwöchigen Prozess von jahrelangen schweren sexuellen und körperlichen Misshandlungen berichtet. Combs hatte alle Vorwürfe zurückgewiesen und auf »nicht schuldig« plädiert. (dpa/jW)
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