»Wirtschaftsweise« senken Prognose

Berlin. Die Kapitalisten der BRD treten weiter auf der Stelle. Das dürfte sich auch unter der neuen Bundesregierung so schnell nicht ändern, prognostizierten zumindest die »Wirtschaftsweisen« am Mittwoch in ihrer Konjunkturprognose. 2025 stehe eine Stagnation des Bruttoinlandsprodukts an. Im Herbst hatte der Sachverständigenrat noch mit einem Wachstum von 0,4 Prozent gerechnet. Das fünfköpfige Gremium sprach von einer »ausgeprägten Schwächephase«. 2026 könnte sich die Konjunktur etwas erholen. Ein Prozent sei drin.
Ob Deutschland mittel- und langfristig zurück in die kapitalistische Erfolgsspur findet, ist aus Sicht der Experten alles andere als sicher. Bürokratische Anforderungen und lange Genehmigungsverfahren würden das Wachstum bremsen. Erschwerend komme der Handelskrieg der USA hinzu, der exportorientierte Branchen belaste. Darum sei ein Strukturwandel absehbar, der die Arbeitslosenquote noch in diesem Jahr auf 6,2 Prozent steigern könnte. Einziger Lichtblick: Die Inflation gehe zurück, obwohl diese Prognose noch »mit großer Unsicherheit behaftet« sei, so die Wirtschaftsweise Veronika Grimm. Die voluminösen Investitionen der Bundesregierung könnten die inländische Nachfrage, diese wiederum die Preise ankurbeln.
Allerdings biete das Finanzpaket »eine große Chance: Richtig eingesetzt können die Mittel Deutschland zukunftsfähig machen und die Volkswirtschaft wieder auf einen höheren Wachstumspfad führen«, sagte Ratsmitglied Achim Truger. »Eine Wirtschaftspolitik, die darauf setzt, den Strukturwandel mit Subventionen aufzuhalten, kann auf Dauer nicht erfolgreich sein«, wendete die Ratsvorsitzende Schnitzer ein. Der Übergang in neue Geschäftsmodelle und Berufe müsse gefördert werden. (dpa/jW)
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