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Aus: Ausgabe vom 24.05.2025, Seite 15 / Geschichte
Chronik

Anno … 22. Woche

1845, 30. Mai: In Leipzig erscheint Friedrich Engels’ Frühschrift »Die Lage der arbeitenden Klasse in England«. Engels analysiert darin die politische und ökonomische Struktur Englands. Er kommt zu dem Schluss, dass die »Lage der arbeitenden Klasse (…) der tatsächliche Boden und Ausgangspunkt aller sozialen Bewegungen der Gegenwart« ist.

1930, 27. Mai: In Fürstenwalde wird der Schuharbeiter Ehrenfried Jopp, Mitglied des Arbeitergesangsvereins und Vater von fünf Kindern, von Faschisten ermordet. Der Mord geschieht in einer Zeit zahlreicher Überfälle der Nazis auf Arbeiterfunktionäre und linke Veranstaltungen: Am 29. November werden nach einer Veranstaltung der Roten Hilfe in Plauen der Arbeitersportler Martin Groh und ein weiterer Jungarbeiter ermordet, am 17. Oktober überfällt ein SA-Sturm eine Veranstaltung der KPD in Bernau, und am 8. Dezember wird der Kommunist Hermann Krämer in Köln auf offener Straße umgebracht. Insgesamt werden in diesem Jahr 36 Arbeiter Opfer des Naziterrors. Ebenfalls 36 Arbeiter werden »im Klassenkampf« durch die Polizei getötet, wie die Rote Hilfe in einer Broschüre bekanntgibt.

1940, 29. Mai: Der NSDAP-Bürgermeister von Wien und »Balkanexperte« der IG Farben, Hermann Neubacher, und der rumänische Verteidigungsminister Victor Slăvescu unterzeichnen den deutsch-rumänischen »Öl-Waffen-Pakt«. Mit dem Vertrag vereinbaren Deutschland und Rumänien den Austausch von Kriegsgerät gegen Öl unter für die deutsche Seite außerordentlich günstigen Bedingungen. Der »Öl-Waffen-Pakt« sichert dem faschistischen Deutschland den Zugriff auf das für die Kriegführung dringend benötigte rumänische Mineralöl.

1945, 31. Mai: Die US-amerikanische Militärregierung in Deutschland erlässt das Gesetz Nr. 5 über die Auflösung der »Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei« sowie aller weiteren hitlerfaschistischen Organisationen. Zudem wird die Aufhebung aller Rassengesetze verfügt.

1990, 31. Mai: Die am 12. April vereidigte Regierungskoalition unter Führung von Lothar de Maizière (CDU) beschließt mit ihrer Mehrheit in der Volkskammer eine Kommission. Sie soll innerhalb eines Monats die Vermögenswerte der Altparteien und Massenorganisationen der DDR feststellen und dann verwalten. Sollten die Gliederungen die Einsicht in die finanziellen Verhältnisse verweigern, kann das Eigentum zugunsten gemeinnütziger Zwecke eingezogen werden.

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