Papst Leo XIV. wird in Pontifikat eingeführt
Von Gerhard FeldbauerRom. Diesen Sonntag wird Papst Leo XIV. in einer feierlichen Messe mit den Kardinälen auf dem Petersplatz in Rom offiziell in sein Amt eingeführt. Zuvor will er gemeinsam mit den Oberhäuptern der orthodoxen Kirchen das Petrusgrab unter dem Petersdom besuchen, wo ihm auch die päpstlichen Insignien überreicht werden.
Mit dem 1955 in Chicago geborenen Robert Francis Prevost, so sein bürgerlicher Name, kommt erstmals ein US-Amerikaner auf den Heiligen Stuhl, der jedoch Eltern mit französisch-spanisch-italienischen Wurzeln hat. Auch besitzt er die Staatsbürgerschaft Perus, wo er lange Jahre als Missionar tätig war. Obendrein gehört er dem Augustinerorden an, in dem Priester und Laien gleichgestellt sind. Er gilt als Kompromisskandidat, den das Konklave wählte, um ein Signal der Einheit zu setzen und den Aufbruch kirchenpolitischer Gegensätze auszuschließen.
Laut der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) werden zahlreiche ausländische Gäste erwartet, darunter Bundeskanzler Friedrich Merz, Bundestagspräsidentin Julia Klöckner und Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger. Ob Donald Trump kommt, ist noch ungewiss. Sein Vize J. D. Vance wird in jedem Fall erwartet. Leo XIV. hatte sich vor seiner Wahl von Positionen des US-Präsidenten und auch von Äußerungen seines Vize in der Migrationsfrage distanziert. Trump gratulierte ihm dennoch zur Wahl.
Neben der Mehrheit der Kardinäle werden Hunderte Bischöfe und zahlreiche Ordensleute teilnehmen, von den Ostkirchen unter anderem der Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I. Auch der Oberrabbiner der Jüdischen Gemeinde Roms, Riccardo Di Segni, wird kommen. Ihm hatte der neue Papst ausdrücklich die Wahrung der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Zusammenarbeit mit dem jüdischen Volk im Geiste der Erklärung »Nostra Aetate« mitgeteilt, womit er sich insbesondere vom früheren Papst Joseph Ratzinger aus Deutschland, der diese Beschlüsse ablehnte, distanzierte.
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