Gegründet 1947 Sa. / So., 10. / 11. Mai 2025, Nr. 108
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Aus: Ausgabe vom 10.05.2025, Seite 15 / Geschichte
Chronik

Anno … 20. Woche

1885, 17. Mai: Kaiser Wilhelm II. stellt der Neuguinea-Kompanie einen Kaiserlichen Schutzbrief für die übergebenen deutschen Kolonialgebiete in der Südsee aus. Die Briten hatten Ende 1884 den Südostteil der Insel Neuguinea annektiert, die deutschen Imperialisten beanspruchten daraufhin den Nordosten (Kaiser-Wilhelms-Land); der Westen gelangte in niederländische Hände. Die Mitglieder der Kompanie können auf Grundlage des Schutzbriefes »rechtskräftig« mit den Einheimischen »verhandeln« und »Verträge schließen«.

1945, 13. Mai: Der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, wird in Flensburg von britischen Soldaten verhaftet. Im August 1945 wird er nach Nürnberg überstellt, am 1. Oktober 1946 wegen Planung eines Angriffskrieges, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschheit zum Tod durch den Strang verurteilt und am 16. Oktober 1946 hingerichtet.

1945, 15. Mai: Mit der zweitägigen Schlacht von Prevalje in Slowenien endet die letzte militärische Auseinandersetzung des Zweiten Weltkrieges auf europäischem Boden. Rote Armee und jugoslawische Volksbefreiungsarmee haben damit Jugoslawien vollständig von den faschistischen deutschen Besatzern befreit.

1955, 14. Mai: Die Sowjetunion sowie Albanien, Bulgarien, Tschechoslowakei, DDR, Polen, Rumänien und Ungarn unterzeichnen den Warschauer Vertrag. Die Volksrepublik China nimmt als Beobachterin an der Gründungssitzung teil. Die imperialistischen Staaten hatten zuvor eine gemeinsame Sicherheitsorganisation abgelehnt und statt dessen die BRD in die NATO einbezogen und die bundesdeutsche Aufrüstung unterstützt. Zweck des Warschauer Vertrags ist die Koordination der gemeinsamen Gewährleistung der Sicherheit und die militärische Zusammenarbeit der Unterzeichnerstaaten.

1980, 17. Mai: Südkoreas Armee richtet ein Blutbad bei Demonstranten in Gwangju an. Nach der Auflösung der Nationalversammlung und zunehmenden Massenprotesten wird der Ausnahmezustand ausgerufen. In der im Südwesten gelegenen Stadt wird die Universität geschlossen. Viele Bewohner schließen sich den Demonstrationen an. Als es bei Zusammenstößen mit Armeetruppen erste Todesopfer gibt, stürmen einige Demonstranten Polizeireviere, um sich zu bewaffnen. Am neunten Tag nach Ausbruch der Proteste überfällt die Armee das Hauptversammlungszentrum der Demonstranten. Mindestens 170 Demonstranten werden getötet, 1.000 schwer verletzt und mehrere tausend festgenommen.

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