Kurdischer Dachverband KCK und Abdullah Öcalan gedenken des verstorbenen Sozialisten Sırrı Süreyya Önder

Der Dachverband Union der Gemeinschaften Kurdistans (KCK) würdigt den am Sonnabend an den Folgen eines Herzinfarktes im Krankenhaus verstorbenen Politiker der linken DEM-Partei und Vizepräsidenten des Parlaments der Türkei Sırrı Süreyya Önder:
(…) Sırrı Süreyya Önder (…) war Sozialist, Revolutionär und Patriot. (…) Er war einerseits ein wichtiger Wegbereiter der sozialistischen Bewegung und des Kampfes für den Sozialismus in der Türkei, andererseits stand er stets an der Seite des kurdischen Volkes und war ein wichtiger Akteur in diesem Kampf. Seinem ganzen Leben lang gelang es ihm, den Kampf zweier Völker zu vereinen und damit das in der Türkei am meisten gewünschte und ersehnte Ideal zu verwirklichen. (…)
Während wir den großen Schmerz über seinen Verlust spüren, möchten wir betonen, dass die beste Art, sein Andenken zu würdigen, darin besteht, den von ihm geführten Kampf für Frieden und Demokratie weiterzuführen und zum Abschluss zu bringen. (…)
Auch der Gründer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) Abdullah Öcalan gedachte Önder, der ihn als Mitglied der İmralı-Delegation für Friedensgespräche auf der Gefängnisinsel İmralı besucht hatte:
Mit dem Tod des lieben Sırrı Süreyya Önder hat tiefe Trauer unsere Herzen erfüllt. Er war ein wahrhaft wertvoller Mensch, ein echtes Kind des Volkes. Anatolien und die turkmenische Tradition haben einen großen Sohn verloren; alle Gemeinschaften und Völker unserer Region haben einen großen Genossen verloren. (…) Er verstand zutiefst, was Frieden und der Friedensprozess uns allen bringen können, und das war sein größter Wunsch. Diese Hoffnung darf niemals unvollendet bleiben. (…)
Die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) stellt ihre Erklärung zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus vor:
Am 8. Mai 2025 begehen wir den 80. Jahrestag der Befreiung Europas von Faschismus und Krieg. Die Zeichen der Zeit lassen schon jetzt erahnen, welche Formen und Inhalte das staatsoffizielle Gedenken annehmen wird. Die deutsche Monopolbourgeoisie und ihre Regierung werden versuchen, sich selbst in die Tradition der Antihitlerkoalition zu stellen und ihren Aggressionskurs gegen Russland und China in das Gewand des Antifaschismus zu hüllen.
Der deutsche Imperialismus scheiterte 1945 mit seinem Anlauf zur Rolle der dominierenden Weltmacht. Nun zeigt er seine ideologische Wendigkeit, indem er das Erbe der damaligen Nazigegner in den Dienst seiner expansiven Ziele stellt. Er vereinnahmt Menschen, die nach seinem Willen gefoltert und ermordet wurden.
Ebenso ist zu erwarten, dass die tragende Rolle der Sowjetunion beim Sieg über Nazideutschland heruntergespielt oder in ihr Gegenteil verkehrt werden wird. Und es wird nicht an wortreichen Klagen über den Faschismus als das »unbegreifbar Böse« fehlen, wohl wissend, dass diejenigen, welche den Nazterror mit der Aura des »Unfassbaren« umgeben, seinen Nachfolgern letztlich in die Hände spielen. Denn wie soll erfolgreiche Gegenwehr gegen ein Phänomen möglich sein, das zu verstehen man außerstande ist? Deswegen wollen wir Kommunistinnen und Kommunisten den Hitlerfaschismus im Lichte seiner Wurzeln und Kontinuitäten darstellen. Denn letztlich ist er nichts weniger als unbegreiflich.
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