Zustand der Bahninfrastruktur erneut verschlechtert
Berlin. Der Zustand des Schienennetzes in Deutschland hat sich erneut leicht verschlechtert. Die Deutsche Bahn gibt der eigenen Infrastruktur für das vergangene Jahr lediglich eine mittelmäßige Note von 3,03, wie aus dem aktuellen Netzzustandsbericht der Bahn-Infrastrukturtochter InfraGo hervorgeht, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Für das Vorjahr war der Wert mit 3,01 nur etwas besser. Erstmals vergibt der Konzern in dem Bericht auch eine Note für die rund 5.400 Personenbahnhöfe der InfraGo. Sie kommen dabei auf einen ebenfalls nur mittelmäßigen Wert von 3,09. Die Bahn betont, dass sämtliche Anlagen der Infrastruktur »stand-, betriebs- und verkehrssicher« seien. Jedoch lägen »vor allem pünktlichkeitsrelevante Anlagen wie Weichen, Bahnübergänge und Stellwerke im hochbelasteten Netz nur im Notenbereich mittelmäßig bis mangelhaft«.
Dem Netzzustandsbericht zufolge beläuft sich der Erneuerungsbedarf im Netz inzwischen auf mehr als 92 Milliarden Euro. Die Summe bezeichnet den Wert der Anlagen mit den Notenstufen schlecht bis mangelhaft, die mittel- bis kurzfristig ersetzt werden müssen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg sie dem Bericht zufolge um knapp zwei Milliarden Euro. Hinzu kommen 17,6 Milliarden Euro für sanierungsbedürftige Bahnhöfe.
Besonders schlecht bestellt ist es dem Bericht zufolge um Bahnübergänge und Stellwerke. Davon sind viele inzwischen so überaltert, dass lediglich ein Neubau infrage kommt. Die Bahn vergibt bei den Stellwerken inzwischen den schlechten Wert 4,02. »Das ist eindeutig ein Alarmsignal«, teilte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, am Mittwoch mit. Zu viele der Stellwerke seien »reif fürs Museum«. (dpa/jW)
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