junge Welt: Jetzt am Kiosk!
Gegründet 1947 Mittwoch, 8. Mai 2024, Nr. 107
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
junge Welt: Jetzt am Kiosk! junge Welt: Jetzt am Kiosk!
junge Welt: Jetzt am Kiosk!
Online Extra
26.04.2024, 19:36:19 / Ausland

Doch keine US-Sanktionen gegen israelische Militäreinheiten

Auch in Washington sieht man inzwischen schwerste Menschenrechts
Auch in Washington sieht man inzwischen schwerste Menschenrechtsverletzungen: Fahrzeuge der israelischen Armee bei einer Razzia im Flüchtlingslager Nour Shams im Westjordanland (20.4.2024)

Washington/Tel Aviv. Die USA haben einem Bericht zufolge von Plänen für Sanktionen gegen israelische Militäreinheiten Abstand genommen. Die US-Regierung habe zwar festgestellt, dass drei Bataillone der israelischen Armee schwere Menschenrechtsverletzungen gegen palästinensische Zivilisten im Westjordanland begangen hätten, berichtete der US-Sender ABC News am Freitag.

Dennoch würden diese Verbände nicht von US-Militärhilfe ausgeschlossen. Denn Israel habe Maßnahmen zugesagt, derartige Missstände zu beheben, berichtete der Sender unter Berufung auf ein Schreiben von US-Außenminister Antony Blinken an den Sprecher des Repräsentantenhauses Mike Johnson. Das Schreiben liege dem TV-Sender vor. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht. Sollte sich das Verhalten bestimmter Militäreinheiten jedoch nicht bessern, könne es doch noch Sanktionen geben, berichtete ABC News weiter.

Früheren Berichten zufolge ging es vor allem um ein mit ultrarechtem Personal durchsetztes Bataillon, dem Menschenrechtsverletzungen im israelisch besetzten Westjordanland vorgeworfen wurde. Es gehe um Taten vor Beginn des aktuellen Gazakriegs am 7. Oktober. ABC News berichtete, insgesamt seien fünf Einheiten - drei uniformierte und zwei zivile - wegen Menschenrechtsverletzungen überprüft worden.

Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte die Absicht, Sanktionen zu erlassen, als »Gipfel der Absurdität« und »moralischen Tiefpunkt« bezeichnet. Auch Verteidigungsminister Joav Galant hatte die US-Regierung aufgerufen, keine Sanktionen gegen das Netzah-Yehuda-Bataillon zu verhängen. Israel zog die Einheit demnach im Dezember 2022 aus dem Westjordanland ab und setzte sie seitdem hauptsächlich im Norden des Landes ein. (dpa/jW)

Mehr aus: Ausland