Nachschlag: Tickende Zeitbombe
Indien ist mitnichten die »größte Demokratie der Welt«, als die es gerne gefeiert wird. Wer Alfred Meyers Reportage »Jagen, einschüchtern, einsperren« gehört hat, dürfte sich darüber keine Illusionen mehr machen. Denn seit zehn Jahren wird das Riesenland von der äußersten Rechten regiert. Im Vorfeld der am Freitag beginnenden Parlamentswahlen greift die Clique um Premierminister Narendra Modi und die Indische Volkspartei (BJP) zu blankem Terror, um ihre Macht zu festigen: Oppositionspolitiker werden verfolgt und mit fiktiven Klagen überzogen, marodierende Banden versetzen mit Pogromen und Massakern Minderheiten wie die Muslime in Angst und Schrecken. Den Westen scheint das alles nicht zu stören. Er umgarnt Indien aufgrund der traditionellen Konkurrenz zwischen Neu-Delhi und Beijing. Ein gefährliches Spiel, wie in der Sendung hervorgehoben wird. Schließlich hat sich der Subkontinent unter der Herrschaft der sogenannten Hindu-Nationalisten in eine tickende Zeitbombe verwandelt. (jt)
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