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Aus: Ausgabe vom 17.04.2024, Seite 16 / Sport

Ein besonderes Match

Von André Dahlmeyer
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Gegen die ehemaligen Kollegen macht es gleich doppelt Spaß: Aston-Villa-Keeper Emiliano Martínez (London, 14. April 2024)

Einen wunderschönen guten Morgen! Was für ein Wochenende! Der Hamburger SV holte in Magdeburg einen 0:2 Rückstand in Unterzahl auf, in der Premier League hagelte es Überraschungen, in Brasilien begann der Brasileirão, die Meisterschaft Argentiniens geht in ihre heiße Phase, und Bayer 04 Leverkusen (mit Weltmeister Exequiel Palacios) darf nie wieder Vizekusen genannt werden (dafür schreibt sich Bayern von nun an ohne »n«).

Der HSV hat noch Heimspiele gegen die Störche und gegen Pauli, die vom Dorf an der Düssel müssen noch auf Schalke und in Kiel auflaufen, der dritte Platz ist für die Rothosen also erste Bürgerpflicht. Tottenham ging bei Newcastle mit 0:4 unter, ein Resultat das sich noch rächen könnte (Torverhältnis!), weil der direkte Kontrahent der Spurs um den letzten Champions-League-Platz, Aston ­Villa, am Sonntag im Emirates Stadium mit einem 2:0 bei Arsenal London nachzog. Überragend war Weltmeistertormann Emiliano Martínez, der die Gunners mit seinen außerirdischen Paraden vor unlösbare Aufgaben stellte. Für Martínez war es ein ganz besonderes Match: Über zehn Jahre war er nach seinem Wechsel vom Club Atlético Independiente bei Arsenal angestellt. 2020 kam dann endlich sein großer Auftritt. In den Finals des FA Cup und des Community Shield vertrat er den verletzten Bernd Leno, avancierte bei beiden Pokalgewinnen zum entscheidenden Mann – und wurde anschließend von Trainer Mikel Arteta zum dritten Tormann degradiert. Martínez platzte die Hutschnur, er wechselte nach Birmingham zu den Villans und wurde rasch zum besten Torhüter der Welt. Wer war noch mal Bernd Leno?

Zwar hat Tottenham noch ein Nachholspiel bei Chelsea. Doch schon die drei nächsten Matches haben es in sich: Man City und Arsenal kommen auf Stippvisiten zu Besuch, anschließend geht’s zur Anfield Road. Aston Villa hat noch Heimspiele gegen ­Chelsea und Liverpool und ist heißer Titelanwärter bei der Conference League. Zudem ist der 28jährige Ollie Watkins mit zehn Assists und 19 Treffern aktuell das Aushängeschild der Premier League. In die Röhre schauten am Sonntag auch Jürgen Klopps Liverpool (wie Arsenal in Bestbesetzung) gegen Crystal Palace (0:1) und West Ham gegen Fulham (0:2).

Der brasilianische Fußball ist der spielerfeindlichste der Welt. Nirgendwo werden in einer Saison mehr Partien gekickt. Gerade erst sind die Bundesstaatenturniere zu Ende gegangen, schon ist die Meisterschaft mit ihren 38 Spieltagen gestartet. Es gibt sieben Tabellenanführer, am überraschendsten war, dass Copa-Libertadores-­Gewinner Fluminense in Rio nicht gegen den Brauseklub Bragantino gewinnen konnte (2:2). Pokalgewinner FC São Paulo verlor daheim im Morumbi gegen den mit zwei Siegen stark in die Copa Sudamericana gestarteten Fortaleza EC (1:2). Vizemeister Grêmio Porto Alegre ist ohne den zu Inter Miami emigrierten Luis Suárez nur noch ein Schatten seiner selbst. Unterirdisch in die Libertadores gestartet war der Tricolor Gaúcho auch beim 1:2 in Rio gegen Vasco da Gama chancenlos, während »Lucho« mit sechs Einlochungen die Knipserliste der Major League Soccer (MLS) anführt, wo Inter Miami seine Zone aktuell ebenfalls anführt.

In Argentinien wurden die Viertelfinalisten der Meisterschaft ermittelt. In Zone A war Rekordmeister River Plate zur Pause draußen, Independiente drin. Es kam anders. Facundo Colidio schnürte für River binnen 15 Minuten in Córdoba gegen Instituto noch einen lupenreinen Hattrick, mit dem der Millonario die Gruppe gewann. Talleres de Córdoba glich mit einem Doppelpack in Unterzahl gleich nach Wiederanpfiff noch ein 0:2 bei Independiente aus. Es nützte beiden nichts, Vélez Sarsfield (1:0 bei Aufsteiger Independiente Rivadavia in Mendoza) zog so noch vorbei (Nadelstichtaktik). Argentinos Juniors und Barracas Central trennten sich nach wechselhaftem Spiel mit 3:3 und qualifizierten sich beide. Zone B wurde gestern entschieden.

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