Attacke auf Botschaft: Mexiko verlangt UN-Suspendierung von Ecuador
Mexiko-Stadt. Wegen der Erstürmung der mexikanischen Botschaft in Quito durch die Polizei hat Mexiko die vorläufige Suspendierung der UN-Mitgliedschaft Ecuadors verlangt. In einer vor dem Internationalen Gerichtshof eingereichten Klage fordert Mexiko, die Suspendierung so lange aufrechtzuerhalten, bis sich Ecuador öffentlich für die Verletzung des Völkerrechts entschuldigt, wie Präsident Andrés Manuel López Obrador am Donnerstag mitteilte. Mexiko habe zudem beantragt, dass Länder bei ähnlichen Verstößen künftig nicht nur suspendiert, sondern ganz aus den Vereinten Nationen ausgeschlossen werden könnten. Damit solle die Einhaltung des Völkerrechts gestärkt werden.
Am vergangenen Freitag waren Polizisten gewaltsam in die mexikanische Botschaft in Quito eingedrungen und hatten dort den früheren ecuadorianischen Vizepräsidenten Jorge Glas festgenommen, der dort um Asyl gebeten hatte. Die Klage gegen Ecuador wurde nach Angaben von Außenministerin Alicia Bárcena am Donnerstag eingereicht. Ecuador müsse für die schwere Verletzung des Völkerrechts zur Rechenschaft gezogen werden. Man beabsichtige auch, einen Präzedenzfall zu schaffen. »Wir wollen das internationale Justizsystem auf den Prüfstand stellen«, sagte sie bei der täglichen Pressekonferenz des Präsidenten.
Zahlreiche Länder und Organisationen hatten den Zugriff der ecuadorianischen Polizei in Mexikos Botschaft als eine klare Verletzung der Wiener Konvention über diplomatische Beziehungen verurteilt. Darin wird die Unverletzlichkeit von Botschaftsgebäuden garantiert. Mexiko brach als Reaktion die diplomatischen Beziehungen zu Ecuador ab. (dpa/jW)
Mehr aus: Ausland
-
Sargnagel des ANC
vom 12.04.2024 -
EU schafft Asylrecht ab
vom 12.04.2024 -
»Es ist eine kosmetische Erklärung«
vom 12.04.2024 -
96 Schüsse
vom 12.04.2024 -
Mali erlässt Politikverbot
vom 12.04.2024 -
Nächstes Kriegsziel Iran
vom 12.04.2024 -
Grüne draußen, Linke drin
vom 12.04.2024 -
Schweiz mit unterm Schirm
vom 12.04.2024 -
»Viele Parteien werden Unterstützung verlieren«
vom 12.04.2024