4. Mai, Diskussion zu Grundrechten
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Aus: Ausgabe vom 15.04.2024, Seite 2 / Inland
1945 Befreiung von KZ-Häftlingen

Gedenken nach 79 Jahren

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Am Sonntag ist an die Befreiung der Häftlinge mehrerer Konzentrationslager der Nazis 1945 erinnert worden. In Brandenburg auf dem ehemaligen Gelände des Frauen-KZ Ravensbrück (Foto) in Fürstenberg/Havel und auf dem des KZ Sachsenhausen in Oranienburg versammelten sich Hunderte, genauso wie in Thüringen am Standort des KZ Buchenwald und legten Kränze nieder. Ambra Laurenzi, Präsidentin des Internationalen Ravensbrück-Komitees, sagte mit Blick auf den Ukraine-Krieg und den Gazakrieg, diese seien »der Nährboden für Rache, Streit und weitere Kriege«. (dpa/jW)

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  • Leserbrief von E. Rasmus (30. April 2024 um 10:59 Uhr)
    Bärbel Zeun gilt mein Dank für Ihren friedenspolitisch aufrechten Protestleserbrief wie auch den anderen Leserbriefschreibern! Ja, wo leben wir? Das gesellschaftliche Gedächtnis hier wird ausgelöscht beziehungsweise manipuliert. Und das ist kein Wunder, denn diese Bundesrepublik ist ein Produkt der sogenannten Westalliierten, insbesondere der USA – dort wurde mit dem Marshallplan auch die DM für das divide et impera gedruckt und eingeflogen sowie in Bruch des Potsdamer Abkommens unterstützend zugelassen, dass zum Beispiel in der ersten Spalterregierung von Adenauer mehr Nazis saßen als im ersten Kabinett von Hitler. Hohe Nazifunktionäre verstarben gewöhnlich in der BRD zu Hause im Bett, nachdem sie noch mit Pensionen, wie auch Kinder und Kindeskinder versorgt worden waren. Andererseits wurden in Westdeutschland u. a. auch neben der FDJ, der Kulturbund sowie die KPD verboten; später gab es Berufsverbote für DKP-Mitglieder und Anhänger. Und wenn Frau Zeun darüber schreibt, dass in Frankreich eine Erinnerungskultur existiere, zu der Schülergruppen zu Gedenkfeiern eingeladen werden, so gibt es hier einen ganz markanten Kontrast. Denn nach Berlin-Hohenschönhausen werden planmäßig organisiert Schulklassen zur Verblendung in die sogenannte Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen als »Stiftung öffentlichen Rechts zur Auseinandersetzung mit den Formen und Folgen politischer Verfolgung und Unterdrückung in der kommunistischen Diktatur« zur massenweisen Geschichtsverblödung gekarrt. Womit natürlich in den Hirnen der jungen Menschen Freiraum für »pluralistisches« Denken u. a. mit irreparabel wirren wie faschistoiden Inhalten geschaffen wird. Auch die AfD ist ein Teil davon. Wobei sie sich ja eigentlich aus Christlich-sozial-demokratischen Figuren nicht unmaßgeblich rekrutiert, also aus einer ideologischen Plattform von Adenauer und Strauß. Insgesamt ist es ein Generalsunkulturauftrag dieses Systems, das gesellschaftliche Gedächtnis, Globalisierungsprofit- und Machtinteressen willkürlich demagogiesierend zu manipulieren. Eine Gesellschaft, die nicht weiß, wo sie wirklich herkommt, weiß auch nicht, wohin sie muss, um zukunftsfähig agieren zu können. Und hier hinein passt die Anmaßung von Berlins Justizsenatorin Felor Badenberg, die im Interview mit der Berliner Zeitung gefordert hat: »Sabotage des Meinungsbildungsprozesses muss unter Strafe gestellt werden.« Antifaschismus im Klartext, den die DDR wie die anderen sozialistischen Länder als einzig logisch folgerichtige Konsequenz pflegten, steht dem »Meinungsbildungsprozeß« im Wege. Hier zeigt sich in der Spätuntergangsphase der bürgerlichen Demokratie, was sie sich enthüllend in Wahrheit ist: eine Diktatur der Minderheit über die Mehrheit, denn die Gedanken der jeweils herrschenden Klasse sind die herrschenden, wie uns Marx schon lehrte.